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Artikel: SRI: Verkauf soll Arbeitsplätze erhalten

13. November 2008 00:00 Uhr von Allgäuer Zeitung
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Standortsicherung Geschäftsführer übernehmen Duracher Firma von Nokia Siemens Network - Über 500 Mitarbeiter

Von Franz Summerer |Durach535 eigene Mitarbeiter und weitere 250 Beschäftigte, die direkt oder indirekt an der Firma hängen: SRI Radio Systems in Durach ist ein bedeutender Arbeitgeber in der Region. Deshalb ist seit Dienstag die Verunsicherung groß, wie es mit dem Unternehmen weitergeht, seit dem der Verkauf von SRI verkündet wurde (wir berichteten gestern kurz). Doch die alte und neue Firmenleitung beruhigt: "Die Arbeitsplätze sind sicher. Gerade deshalb wurde auch der Verkauf beschlossen", betonen Matthias Wist und Martin Kampmann, ab Dezember nicht nur Geschäftsführer sondern auch Gesellschafter von SRI.

Über ein sogenanntes "Management Buyout" verkaufte Nokia Siemens Networks (NSN) die Duracher Produktionsstätte für Mobilfunk-Basisstationen an die bisherige Betriebsleitung. Gemeinsam mit vier weiteren Mitgliedern der Management-Riege übernehmen Wist und Kampmann am 1. Dezember SRI. Nicht weil die Duracher Produktionsstätte von Mobilfunk-Basisstationen Verluste machen würde: "Wir haben weder rote Zahlen geschrieben, noch werden wir in Zukunft welche schreiben", sind sich Wist und Kampmann sicher. Beide sind schon seit über zehn Jahren für SRI tätig.

Warum verkauft dann NSN das Werk? "Weil damit die Arbeitsplätze bei SRI langfristig erhalten bleiben", erklärt NSN-Pressesprecher Stefan Zuber. Zum einen werde der Duracher Produktionsstandort "durch eine umfassende Liefervereinbarung zwischen Nokia Siemens Networks und SRI Radio Systems abgesichert". Außerdem habe SRI als eigenständige Firma künftig die Möglichkeit, sich um Aufträge von Drittunternehmen zu bewerben.

Schließlich könnten die Duracher schlecht bei direkten Konkurrenten von NSN um Aufträge nachfragen, wenn sich das Unternehmen noch unter den Fittichen von Nokia Siemens befinde.

Als drittes Standbein neben der reinen Fertigung sei laut Kampmann geplant, als Dienstleister in der Elektronikbranche den Bereich Beratung und Logistik auszubauen.

Zur Person

Matthias Wist (44) ist seit 1997 bei SRI und seit 2003 Geschäftsführer. Martin Kampmann (50) kam 1995 nach Durach und war zwischenzeitlich ein Jahr im Mutterkonzern NSN tätig, bevor er wieder zu SRI wechselte. Beide versprachen, weder Arbeitsplätze abzubauen noch Gehälter der Mitarbeiter zu kürzen.