Von Petra Berners |WeilerEin so abwechslungsreiches Programm hört man selten bei einem Vokalensemble. Mit hervorragender Intonation, originellen Arrangements, ansteckend guter Laune und einfach guter Musik begeisterten die sechs Sängerinnen, Sänger und Musiker von "Cocktail Club" auch beim zweiten Auftritt im Weilerer Kornhaus.
Die Bandbreite von Cocktail-Club, die sich der Swing-Musik im Stil der 20er- bis 40er-Jahre verschrieben haben, reicht von Gershwin-Klassikern über deutschsprachige Swing-Schlager ("Ohne Krimi geht die Mimi nie ins Bett") bis hin zu Pop-Balladen von den Carpenters bis Cyndi Lauper. Die bekannten Nummern werden von Stefan Schnell, dem musikalischen Leiter und Arrangeur, perfekt für vierstimmigen Gesang beziehungsweise wechselnde kleinere Besetzungen arrangiert. Da klingt sogar die alte, ausgefahrene "Route 66" wieder frisch und neu und nicht so, als hätte man sie schon ein paar Mal zu oft gehört.
Darüber hinaus ist Stefan Schnell ein hervorragender Pianist, der zusammen mit Egon Bucher am Bass der Gruppe Drive und Halt gibt. Immer wieder greifen die Sänger zwischendurch zu wechselnden Instrumenten, was das Repertoire noch vielfältiger und den Hörgenuss noch größer macht.
Dem Gesang von Beatrice Fricke (Sopran), Barbara Sutter (Alt), Elmar Sutter (Tenor) und Kuno Bucher (Bariton) zuzuhören, macht einfach Freude. Die vierstimmigen Gesangssätze "sitzen", man hört, dass die vier ein feines Ohr für einander haben. Ihre gute Laune übertrug sich im Nu auf die Zuhörer, eine kleine, aber feste Gemeinde von Jazzfreunden aus Weiler und der Region, die der Konzertreihe "CornHouse Jazz" die Treue halten.
Wunderschöne Solo-Nummern brachten zusätzlich Farbe ins Programm. Beatrice Fricke machte den Anfang mit "What a Difference a Day made". Besonders beeindruckten Elmar Sutter als einfühlsamer Tenor und Gitarrist mit seiner Version von "Mister Bojangles" sowie Kraftbündel Barbara Sutter mit rauchiger Stimme in Cyndi Laupers Pop-Standard "Time after time". Kuno Bucher zeigte seine vielfältigen Talente als Meister des Scat-Gesangs ebenso wie am Saxophon, als Instrumenten-Imitator wie als sympathischer Moderator.

Gemeinschaftsprojekt mit Musikschule Kaufbeuren
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Großzügige Unterstützung
Dass der Abend stattfinden konnte, ist einem Sponsor zu danken. Ihm hatte das Sextett beim Auftritt in Weiler vor genau einem Jahr so gut gefallen, dass er spontan seine Unterstützung für ein weiteres Konzert zusagte. Und auch die Musiker fühlen sich in der familiären Atmosphäre des Kornhauses pudelwohl. Dass sie nichts dagegen hätten, öfter wiederzukommen, machte Kuno Bucher gleich zu Beginn deutlich: "Willkommen zu unserem traditionellen Jahreskonzert in Weiler", begrüßte er die Zuhörer.