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"Sprinter müssen auf die Rennstrecke"

Memmingen

"Sprinter müssen auf die Rennstrecke"

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    Oft gelten sie als Schulversager und Leistungsverweigerer - dabei liegt ihr abstrakt-logisches Denken weit über der Norm. "Überdurchschnittlich intelligente und hochbegabte Kinder sind ihrem Alter geistig etwa drei Jahre voraus", sagt Jutta Billhardt. Vor 15 Jahren hat die Mutter zweier Hochbegabter den bundesweiten Verein "Hochbegabtenförderung" gegründet. Künftig will der Verein Kurse für Kinder in Memmingen anbieten.

    "In den Seminaren werden die eigene Denkleistung unter Gleichbefähigten gefördert, Teamfähigkeit trainiert und die Möglichkeit zu lang andauernden Freundschaften gegeben", sagt Billhardt. Außerdem verhindere der Besuch der Förderkurse die Vereinsamung hochintelligenter Kinder, entlaste die Eltern und helfe, Langeweile zu kompensieren.

    Kein Schulstoff

    Die Themen sollen nach den Interessen der Teilnehmer ausgewählt werden, aber nicht den Schulstoff behandeln. "Viele verbessern so ihre schulischen Leistungen, weil sie lernen, dass Wissen nicht nur durch Auswendiglernen erworben werden kann", erklärt die Vereinsvorsitzende. "Hochbegabte sind Sprinter und müssen auf die Rennstrecke. Denn sonst setzen sie sich auf die Bank und werden zu Schulversagern."

    In kleinen Gruppen mit bis zu sechs Teilnehmer werden die Kinder gefördert und gefordert. "Eltern müssen uns bei der Anmeldung einen Intelligenztest vorlegen", so Billhardt. Denn nur Kinder mit einem Intelligenzquotienten über 120 dürfen an den Kursen teilnehmen. "Damit schützen wir die Teilnehmer vor Überforderung", so Billhardt. Etwa 1100 Kinder werden derzeit vom Verein "Hochbegabtenförderung" in 36 bundesweiten Standorten betreut - zum Beispiel auch in München.

    "Zweimal im Monat fahren wir in die Landeshauptstadt zum Gedächtnistraining", erzählt Angelika Jähnig aus Memmingen. Die Mutter eines hochbegabten Jungen ist froh über die Förderangebote des Vereins. "Schon im Kindergarten hatte er mit seiner Hochbegabung Probleme. In der Schule litt er anfangs an geistiger Unterforderung.

    " Das habe sich jetzt geändert. Aus diesem Grund setze sie sich für die Einführung der Förderkurse in Memmingen ein. "Ich habe hier schon viele Eltern getroffen, denen es genauso geht wie uns", so Jähnig.

    Mit einem Computerkurs möchte der Verein im kommenden Jahr in Memmingen starten. "Das Programmieren soll an diesem Tag im Mittelpunkt stehen", sagt Billhardt. Alle hochbegabten Grundschulkinder sowie Fünft- und Sechstklässler der Gymnasien können an dem Förderprogramm teilnehmen. Zwei Mal im Monat sollen die Kurse stattfinden und monatlich 85 Euro kosten. "Wir suchen auch noch studierte Referenten mit Themenschwerpunkten in Biologie und Chemie", ergänzt Billhardt.

    Kontakt Interessierte Eltern und Referenten können sich bei Angelika Jähnig unter (08331) 4988257 melden.

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