von Armin dorner |Lindenberg/Westallgäu.Die Volkshochschule hat im Westallgäu im Vorjahr einen nie dagewesenen Sprachenboom erlebt. "Es war das erfolgreichste Jahr seit Bestehen unserer Einrichtung", sagte Geschäftsführer Otto Procher auf der Jahresversammlung. Die Gründung war 1951.
Mit 2740 Doppelstunden (90 Minuten) Unterricht und 4800 Teilnehmern liegt man um acht Prozent über den Zahlen des Vorjahres, das mit 2550 Doppelstunden und 4 100 Teilnehmern schon ein Spitzenjahr war. Procher, seit 26 Jahren im Amt, vermutet einen "einmaligen positiven Ausreißér". Zwei Gründe hat ausgemacht: zum einen sind die Kurse günstiger als in den umliegenden Erwachsenenbildungsinstituten und zum anderen "haben wir engagierte Kursleiter, die nicht pünktlich aufhören, sondern schon mal länger dableiben um Fragen zu beantworten".
Unter anderem wurden fünf Anfängerkurse Italienisch, vier in Spanisch und zwei in Englisch angeboten. Insgesamt zählte man bei den Sprachkursen mehr als 800 Teilnehmer, fast 250 mehr als 2006, die "sich wohl vor allem für die Reise und den Urlaub vorbereitet haben", schätzt Procher. Ein Merkmal seien die gut besuchten Intensivkurse (dreimal die Woche, sechs Wochen lang). Mit insgesamt 76 Veranstaltungen (im Jahr zuvor 20 weniger) wurden sogar noch die Gesundheitskurse (75) übertrumpft, die seit Jahren als "die Renner" gelten.
Bayernweit haben die Sprachkurse nur um drei Prozent zugelegt.
Trotzdem hat die Bildungseinrichtung finanziell nicht profitiert. Schatzmeister Werner Pruß bezifferte den Jahresüberschuss auf genau 24 Euro. Rund 90000 Euro an Einnahmen setzten sich im Wesentlichen zusammen aus 45000 Euro Gebühren und knapp 44000 Euro Zuschuss von Stadt, Landkreis und Staat. Bei den Ausgaben dominieren die Personalkosten mit 79600 Euro und Raummieten mit 3200 Euro. Für Werbung und die beiden Programmhefte fielen 3200 Euro an. Für die Verwaltung wurden lediglich 782 Euro benötigt.
