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Spielerisch und ohne Druck

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    Kaufbeuren (fro). - Seit vergangener Woche steht für die Kinder im Kindergarten zur Heiligen Familie Englischunterricht auf dem Programm. Die Kinder sollen dabei 'spielerisch und ohne Leistungsdruck Englisch lernen', sagt Florence Landry, die Leiterin des Kindergartens. Im Kindergarten am Sonneneck hat man ebenfalls mit Erfolg schon Englisch angeboten. Hildegard Wörle, städtische Fachberaterin für Kindergärten, findet das gut, mahnt aber 'einen erzieherischen Wert' an und 'es sollte auf spielerische Art und Weise' gelehrt werden solle. Die Verantwortlichen im Kindergarten zur Heiligen Familie wählen jedes Jahr einen anderen pädagogischen Schwerpunkt. Dieses Jahr sollten es andere Länder sein, doch dann kam der Irak-Krieg. 'Das hat die Kinder wahnsinnig beschäftigt. Sie fragten, warum die mit Waffen aufeinander schießen, schließlich sei die Welt doch so groß. Es ist genügend Platz für alle und warum reden die nicht miteinander?' Da Landry gebürtige Amerikanerin ist und an der Volkshochschule Englisch lehrt, dachte sie daran, dass sie auch den Kindern Englisch lehren könnte. Und vielleicht auch etwas über die Kultur der englischsprachigen Länder. Landry ist seit 26 Jahren Erzieherin und leitet den Kindergarten in Kaufbeuren-Nord seit 18 Jahren.

    Guten-Morgen-Lied auf Englisch Ein Guten-Morgen-Lied auf Englisch können die Kinder schon singen. Jetzt sollen die Kinder zweimal in der Woche in gemischten Altersgruppen jeweils 45 Minuten Englisch lernen. Durch Lieder, Reime und Spiele soll den Kindern Englisch spielerisch nahe gebracht werden. Eine Englisch-Ecke wird im Laufe des Jahres entstehen, eingerichtet mit Karten, Gegenständen und anderem Anschauungsmaterial.

    Auch andere Kindergärten Einige Kindergärten bieten Fremdsprachen schon auf ähnliche Art an: Zum Beispiel im städtischen Kindergarten am Sonneneck. Die Leiterin, Christine Wiedemann, meint dazu, dass 'wir gute Erfahrungen gemacht haben, weil die Lehrerinnen 'native speakers' waren', also die Fremdsprache als Muttersprache sprechen. Drei Jahre habe man Englisch, Französisch und Italienisch gelehrt. Zurzeit sei zwar nur Französisch möglich, aber 'im September kommt kanadisches Englisch dazu'.

    Mit Elternbeiräten absprechen 'Am besten sollte das mit den Elternbeiräten abgesprochen sein und vielleicht sogar mit einer Schule, denn es sollte eine Sprache sein, auf die man aufbauen kann', empfiehlt Wörle. 'Außerdem sollte es in das pädagogische Konzept des Kindergartens passen und eher spielerisch geschehen'. 'Das wird zwar anstrengend für mich und die Kinder, aber ich bin mit Liebe und Leidenschaft Erzieherin. Das ist meine Berufung', sagt Landry. Wenn es dieses Jahr klappt, soll es jedes Jahr angeboten werden. Zusätzlich zu dem eigentlichen pädagogischen Schwerpunkt. Der wird nächstes Jahr 'Faustlos' sein: Dabei sollen die Kinder sehr frühzeitig lernen, wie sie gewaltfrei miteinander umgehen können.

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