Heißt es der, die oder das Glas? Ob Artikel lernen im Gespräch mit Stoffhandpuppe Finiki oder sagen, welcher Gegensatz auf einem Bild gezeigt wird: Bei der Sprachförderung Lindenberger Kinder aus ausländischen Familien legt Erzieherin Marlene Dittmann vor allem Wert aufs Spielerische. Ab Anfang Februar startet ein neuer Kurs im Kindergarten St. Nikolaus. Anmeldungen sind noch möglich.
Zweimal in der Woche kommt Dittmann dann in die Einrichtung, um den Drei- bis Sechsjährigen Berührungsängste mit der deutschen Sprache zu nehmen. "Es geht nicht darum, Sprache zu lernen, sondern sie zu entdecken - ums sich Trauen", sagt Dittmann. Die 52-Jährige möchte Sprachverständnis ganzheitlich vermitteln: "Da kann es sein, dass, wenn es um Tiere geht, wir auch mal einen Hasen malen."
Viele Kinder sprechen zu Hause kein oder kaum Deutsch. "Da ist keiner, der helfen kann." Mit ihrer "Basisarbeit" möchte Dittmann die Kinder fit machen für Alltag und soziale Gemeinschaft. Die deutsche Sprache erst in der Schule lernen: "Das ist zu spät, da gibt es zu viel aufzuholen", weiß die Scheideggerin aus Erfahrung.
Bereits im vergangenen Jahr hat sie insgesamt 22 Kinder in zwei Lindenberger Kindergärten in ihre Obhut genommen. Der Zuspruch der Eltern und auch Erzieher sei da gewesen. Einer von vielen Gründen für Dittmann, an dem Konzept festzuhalten.
Heidi Spieler ist Geschäftsführerin beim Ausländerbeirat des Landkreises - neben den Kindergärten, der Stadt und der Volkshochschule Lindenberg ist er ein Projektpartner der Sprachförderung. Spieler möchte die Eltern so motivieren, dass sie ihre Kinder an dem Kurs teilnehmen lassen. "Die Akzeptanz ist die Basis für die deutsche Sprache", sagt sie.