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Artikel: Spiel in der Hand und Kicker im Griff

18. September 2008 00:00 Uhr von Allgäuer Zeitung

Vortrag Zweitliga-Referee gibt Tipps über Laufverhalten und Stellungsspiel

Oberallgäu/Sulzberg | pel | Er nutzt die gesamte Breite und Tiefe des Saales. Ab und an bleibt er am Rednerpult stehen und erklärt den gut 100 Mitgliedern der Fußball-Schiedsrichtergruppe Kempten-Oberallgäu, wie diese ihr "Laufverhalten und Stellungsspiel" verbessern können. Doch meist bewegt sich der frühere Zweitliga-Referee Gerald Kraus aus der Gruppe Südschwaben, der dem Bezirkslehrteam angehört, durch den gesamten Saal. Fast scheint es, als wolle er das Thema des Vortrags mit persönlichem Einsatz auch visuell darstellen.

Flexible Diagonale

Kraus verdeutlichte, welche Vorteile gutes Stellungsspiel und richtiges Laufverhalten mit sich bringen. "Von Oberstdorf bis Nördlingen" werde dies sicher unterschiedlich praktiziert, doch unabdingbar sei es, die sogenannte "flexible Diagonale" zu laufen. Damit sei gewährleistet, dass man als Unparteiischer näher am Spielgeschehen ist. Dadurch eröffne sich eine bessere Seiteneinsicht in die Spielsituation. Höherklassige Schiedsrichter bekommen auch eine optimale Blickverbindung zu den Assistenten. Die Blickrichtung des Unparteiischen solle ein "magisches Dreieck" beschreiben: die Spieler, den Ball und den Assistenten erfassen. Dies sei die Basis optimaler Beobachtung und Wahrnehmung im Spiel.

Kraus betonte, dass die Nähe zum aktuellen Geschehen zwar gut, ein gewisser Abstand (zehn 10 Meter) aber besser sei, um nicht nur Fuß- sondern auch Hand-Vergehen gut beurteilen zu können. Voraussetzung zur Umsetzung dieser Forderungen sei natürlich die körperliche Fitness des Referees.

Auf Höhe des Geschehens

Damit sei gewährleistet, sich jederzeit auf Höhe des Spielgeschehens zu befinden und durch stetige Präsenz auch die Akzeptanz der Spieler zu erhalten.

Alles dies könne man auch als "Kutscher-Taktik" bezeichnen: "Die Zügel - das Spiel - in der Hand, die Pferde - die Spieler - im Griff!"