"Kuhnester auf Hochglanz" war ein Artikel überschrieben, der im Jahr 1982 in einer rheinland-pfälzischen Tageszeitung erschien und die damals frisch gegründete "Schwäbische Bäderstraße" (siehe Infokasten und Grafik) zum Inhalt hatte. Zu den Gründungsmitgliedern gehörte unter anderem Grönenbach, das zu dieser Zeit noch nicht den Zusatz "Bad" trug. Bis heute steht die Marktgemeinde laut Kurdirektor Henning Tatje "stark" hinter diesem Projekt. Jetzt fand in Bad Grönenbach die "Bürgermeister- und Touristiker-Sitzung der Schwäbischen Bäderstraße" statt, in der die Mitgliedsorte unter anderem einen Blick in die Zukunft wagten.
"Man hat damals versucht, eine Kooperation zu finden, um Geld für Werbemaßnahmen wie Prospekte und ein gemeinsames Logo zu bündeln", sagt Tatje mit Blick auf die Idee, ein derartiges Projekt ins Rollen zu bringen. Bad Grönenbach sei im Vergleich mit anderen touristischen Orten wie Füssen oder Oberstdorf ein "doch eher unbeschriebenes Blatt". Wenn man in der Gemeinschaft etwas auf die Beine stellt, sei die Wahrscheinlichkeit größer, "dass man wahrgenommen wird", so der Kurdirektor weiter. Sich ohne Partner als Tourismus-Ort zu positionieren, würde nicht gelingen. Zum einen müsse man auf die Marke "Allgäu" setzen, sagt Tatje. Zum anderen sei die Bäderstraße - und damit auch Bad Grönenbach - ein "Spezialitätengeschäft der Gesundheit".
Wichtig ist es Tatje daher, Kneipp als "Gesundheitsschwerpunkt immer mit einzubringen". Sein Ziel ist es, den Bekanntheitsgrad des Ortes auf verschiedenen Wegen - eben auch mit der Bäderstraße - zu erhöhen. Dazu beigetragen habe auch der nicht ganz 300 Kilometer lange Bäderradweg, den es seit rund zwei Jahren gibt und der im Internet abgerufen werden kann.
"Leute kommen zu uns in die Kurverwaltung und im Gespräch wird klar, dass sie gerade auf diesem Radweg unterwegs sind", sagt Tatje. Momentan fehlt es noch an der Beschilderung, "aber wenn das Angebot weiter so gut angenommen wird wie in den ersten Monaten, werden wir das weiter ausbauen", so Tatje. Gleichzeitig räumt der Kurdirektor ein, dass der Bekanntheitsgrad der "Schwäbischen Bäderstraße" insgesamt noch ausbaufähig sei.
Die Arbeit daran "lag mal eine ziemliche Zeit brach", außerdem habe allein die Ausschilderung und die Suche nach einem Logo sehr viel Zeit gekostet. "Wir müssen das Projekt noch besser in die Köpfe reinbringen", sagt Tatje, der seit April 2009 in Bad Grönenbach arbeitet. Sein Motto dabei: "Wenn wir etwas machen, dann richtig."
Internetauftritt weiter ausbauen
Ein Ergebnis der Zusammenkunft von Rathauschefs und Kurdirektoren in Bad Grönenbach war, den Internetauftritt der Bäderstraße weiter auszubauen. Zudem sollen wie gehabt Prospekt und Faltkarte erscheinen. Von den rund 49000 Euro, die Tatje jährlich für Werbung zur Verfügung stehen, fließen 10000 Euro in die Bäderstraße. Sein persönliches Ziel ist es, dem "Tourismus im Ort so viel Schlagkraft zu geben, dass der ein oder andere sagt: Auch ich will Betten anbieten.
" Nicht zuletzt hänge auch das Gewerbe davon ab. "Aber wir haben noch jede Menge arbeit vor uns."
Weitere Infos im Internet:
www.schwaebische-baederstrasse.de