Ostallgäu(vit). - Über Datenmüll im Internet schimpfen viele. Und wenn die Abfallwirtschaftler im Landratsamt ihr Internetangebot erweitern, liegt es nahe, dass es um Müll geht. Doch statt Datenmüll bietet die Abfallwirtschaft seit kurzem vermehrt Mülldaten: den individuellen Abfuhrkalender und den Abfall-Gebührenrechner. Vor allem aber wurde eine regionale Sperrmüll-Börse neu im Internet eingerichtet. 'Nein, Anbietern wie e Bay wollen wir keine Konkurrenz machen', heißt es von Klaus Rosenthal, Leiter der Abfallwirtschaftsabteilung im Landratsamt Ostallgäu. In der Tat soll es keine Versteigerungen auf den Internetseiten des Landkreises geben. Vielmehr will man dort eine neue Sperrmüllbörse anbieten: Bürger, die sich die Wohnung neu einrichten und das ausgediente, aber immer noch ansehnliche Sofa zu schade für die Müllverbrennung finden, sind dort genau an der richtigen Stelle. Über www. ostallgaeu. de, einen Link zum Landratsamt und dort zur Abfallwirtschaft gelangt man schnell zur neuen virtuellen Gebrauchtwarenbörse. 'Die Pinwände sind schon jetzt an vielen Wertstoffhöfen als Sperrmüllbörse sehr beliebt', erklärt Abfallberaterin Christine Wachter. Mit dem neuen kostenlosen Service sollen aber Anbieter und Interessenten im Landkreis neue Möglichkeiten eröffnet werden. Interessant, so Rosenthal, könne dies auch sein, wenn beispielsweise bei einer Haushaltsauflösung viel gut erhaltenes Mobiliar abgegeben werden soll.
Maximalpreis: 20 Euro Die Gebrauchtwarenbörse bietet im Internet die Möglichkeit, Dinge zu verschenken oder zu verkaufen. Der Maximalpreis liegt jedoch bei 20 Euro und bei Verkäufen treten Anbieter und Käufer über E-Mail oder Telefon direkt in Kontakt. Gesucht werden kann in dieser Sperrmüllbörse über Volltext-Recherche und nach bestimmten Rubriken. Rosenthal ist zuversichtlich, dass das Angebot gut angenommen wird. Denn als vorab schon in einigen Gemeindeblättern Hinweise auf die WWW-Sperrmüllbörse kamen, erhielt man bereits die ersten Anfragen im Amt. Ziel sei aber auf jeden Fall, dass dort keine kommerziellen Anbieter auftreten, sondern dass dort Dinge vor dem Wegwerfen bewahrt werden. Eine weitere Neuerung auf der Landkreishomepage ermöglicht es, sich seinen individuellen Abfuhrkalender zu gestalten. Dafür gibt man in einer Maske nur den Wohnort ein und die Wünsche (Biotonne, Restmülltonne, Problemmüllsammlung, Sperrmüll- und Grüngutanmeldung) und schon erhält man taggenau eine Vorlage, die man sich ausdrucken kann. Sogar Änderungen durch Feiertage gibt der Kalender an. Wem das noch immer nicht genügt, der kann sich auch an die Termine über E-Mail erinnern lassen.
Gebühren abrufbar Die Abfallwirtschaft hat zudem einen Gebührenrechner ins Internet gestellt. Wer also wissen will, wie viel Grundgebühr und wie viel er bei welcher Tonnengröße bezahlt, der kann sich dies nun auf Grundlage der aktuellen Gebührensatzung im Internet ausrechnen lassen. Schade sei nur, dass man keinen Vergleich zu den anderen Landkreisen hat, meint Klaus Rosenthal. Denn dann könnten die Bürger sehr deutlich sehen, dass die Abfallgebühren im Ostallgäu die niedrigsten in ganz Schwaben sind.