Soll sich die Stadt Kempten zum "sicheren Hafen" erklären? Darüber diskutierte der Stadtrat am Donnerstagnachmittag in der KultBox Kempten. Bei der Stadtratssitzung wurde klar: Die Stadt wird nicht zum "sicheren Hafen". Die SPD hatte ihren Antrag kurz vor der Sitzung zurückgezogen, berichtet die Allgäuer Zeitung online. Demnach sei aus den anderen Fraktionen wohl das Signal gekommen, dass der Antrag der SPD, dass Kempten dem Aktionsbündnis „Seebrücke“ beitreten soll, vermutlich keine Mehrheit erhalten würde. Stattdessen hat der Stadtrat einstimmig eine Resolution verabschiedet, die die grundsätzlich solidarische Haltung der Stadt zu flüchtlingspolitischen Themen zeigen soll.
Aktion "sicherer Hafen"
Bei der Aktion "sicherer Hafen" geht es darum, dass Menschen, die beispielsweise aus Kriegsgebieten über das Mittelmeer flüchten, sichere Fluchtwege und schnell Zuflucht finden. Mehrere deutsche Städte beteiligen sich bereits an dem Programm, beispielsweise Mainz, Wiesbaden, Hannover und Kiel.
Kundgebung vor der BigBox Kempten
Um auf die Bewegung aufmerksam zu machen, haben sich am Donnerstag etwa eine Stunde vor der Stadtratssitzung 40 Demonstranten und rund 20 Zuschauer vor der BigBox Allgäu zu einer angemeldeten Kundgebung versammelt. Die Demonstration verlief friedlich nach den Corona-Regeln mit entsprechenden Abständen und Mundschutz. Thomas Münch von der Polizei sprach gegenüberall-in.devon "verhaltenem Interesse" an der Kundgebung. Ordner Zakaria Akeel (selbst Syrer) freute sich, dass "die Leute in Kempten Solidarität zeigen." Das Aktionsbündnis "Seebrücke" hat Unterschriften gesammelt dafür, dass sich Kempten an der Aktion "Sicherer Hafen" beteiligt.