Startseite
Icon Pfeil nach unten
Allgäu
Icon Pfeil nach unten

Sparkassen Memmingen und Lindau fusionieren

Allgäu

Sparkassen Memmingen und Lindau fusionieren

    • |
    • |

    Zusammenschlüsse im restlichen Allgäu weiter offen Memmingen/Lindau(elm/wö/pem). Die Sparkassen Memmingen-Mindelheim und Lindau wollen zum 1. Januar 2001 fusionieren. Das neue Institut wird mit einer nach heutigem Stand gerechnet Bilanzsumme von rund 6,3 Milliarden Mark zu den zehn größten Sparkassen in Bayern gehören. Kreis- und Stadträte müsen noch zustimmen. Das neue Isntitut wäre etwa so groß sein wie die derzeit ebenfalls angestrebte 'Dreier-Lösung' der Sparkassen Kempten, Sonthofen/Immenstadt und Ostallgäu mit 6,6 Milliarden Mark.

    1076 Mitarbeiter, 120 000 Kunden und 76 Geschäftssstellen würde die neue Sparkasse Memmingen-Mindelheim-Lindau haben. Beide Institute arbeiten seit Jahren eng zusammen: Unter anderem laufen Zahlungsverkehr und Datenverarbeitung der Sparkasse Lindau über Memmingen. '20 bis 30 Prozent der technischen Fusion haben wir damit bereits erreicht', so Vorstand Werner Allgöwer (Lindau). Trotz der kleineren Bilanzsumme sei die Lindauer Sparkasse eine 'attraktive Braut' ­ vor allem wegen ihrer Lage im Dreiländereck und damit verbundenen guten Kontakten in die Schweiz, nach Norditalien und Österreich. Eine Fusion mit anderen Allgäuer Sparkassen sei für den Lindauer Verwaltungsrat nicht in Frage gekommen: Vorallem, weil dann mehrere Institute gleichzeitig fusioniert hätten. 'Das birgt immer mehr Risiko. Und unsere Interessen wären eher untergegangen', so Vorstand Horst Poralla.

    Memmingens Vorstands-Vorsitzender Bertold Foerstl erklärte, dass mit der Fusion keine Zweigstelle geschlossen und keine Mitarbeiter entlassen würden. Eine Personalverminderung werde es 'nur über natürliche Fluktuation' geben. Wie Vorstandsmitglied Rochus Weber bestätigte, werde wohl nicht sofort, aber auf Dauer gesehen Memmingen der Vorstandssitz der neuen Sparkasse sein ­ und Lindau dann eine ähnliche herausgehobene Stellung wie Mindelheim nach der Fusion mit Memmingen von 1977 einnehmen.

    'Diese Verbindung zeigt, dass die Sparkassenlandschaft im Allgäu in Bewegung ist', sagt Kemptens Oberbürgermeister und Verwaltungsratsvorsitzender der dortigen Sparkasse Dr. Ulrich Netzer: 'Ich bin sicher, dass hier eine Struktur entsteht, in der zukunftsfähige Sparkassen existieren. Schaun wir mal, was rauskommt.' Eine große, gesamtallgäuer Sparkasse ­ anfangs mit im Gespräch ­ müsse nicht die Ideallösung sein. 'Eine zu große Bank ist vielleicht auch nicht überschaubar genug', sagt der Oberallgäuer Landrat Gebhard Kaiser: Im restlichen Allgäu sei nun die derzeit verhandelte Dreier-Lösung ebenso möglich wie Zweier-Fusionen in Kempten/Oberallgäu und Kaufbeuren/Ostallgäu ­ mit der langfristigen Chance, zu größeren Zusammenschlüssen zu kommen. Die Entscheidung im Ostallgäu (Landrat Adolf Müller war gestern nicht für eine Stellungnahme erreichbar) nennt Kaiser freilich 'sehr schwierig'.

    'Offen für Gespräche in allen Richtungen', wie der Kemptener Vorstand Eugen Stier für sein Institut formuliert, ist man in Kaufbeuren freilich nicht: Dort hat man der Sparkasse Ostallgäu ebenfalls Fusionsgespräche angeboten (wir berichteten). Wie Kaufbeurens Oberbürgermeister und Verwaltungsratsvorsitzender Andreas Knie noch einmal bestätigte, bestehe allerdings in seinem Institut an einer Vierer-Lösung 'kein Interesse'.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden