Von Reinhold Löchle, - Die Zukunft des momentan als Parkplatz genutzten ehemaligen Weißenbach-Grundstücks an der Meichelbeckstraße ist wieder offen: Für die Sparkasse Allgäu ist ein Neubau an dieser Stelle kein Thema mehr. 'Wir wollen das Gelände an die Kirchenstiftung St. Martin zurückgeben', kündigte Dieter Schmidt, Vorstandsmitglied bei der Sparkasse Allgäu, im Gespräch mit unserer Zeitung an. Die damalige Sparkasse Ostallgäu hatte 1996 das Areal von der Kirche im Erbbaurecht erworben, weil im gegenüberliegenden Stammhaus Raumnot herrschte. Im Vertrag ist das Jahr 2002 als Termin für eine Bebauung genannt. Aufgrund der Sparkassen-Fusion reichten die Raumkapazitäten in der Marktoberdorfer Geschäftsstelle aber nun doch aus, so Schmidt. Laut Vorstandsmitglied Schmidt läuft der Erbpachtvertrag mit der Kirchenstiftung zwar bis zum Jahr 2026. Doch stehe im Vertrag, dass der ursprünglich geplante Neubau bis zum Jahr 2002 erstellt werde. Wenn dies nicht geschehe, gehe das Areal an die Kirchenstiftung zurück. In diesem Fall müsse aber 'die Kirchenstiftung aktiv werden'. Dies ist laut Schmidt bislang aber noch nicht geschehen. Nun will die Sparkasse in den nächsten Monaten mit der Kirche bereden, wie es mit dem Weißenbach-Gelände weitergehen könnte. Nach Angaben des Vorstandsmitglieds drängt die Sparkasse in Marktoberdorf nicht mehr die Raumnot, die noch vor der Fusion mit den Sparkassen Sonthofen-Immenstadt und Kempten bestanden hatte. Die bedeute aber nicht, dass Räume nun leer stünden: 'Wir sind voll ausgelastet.' Einerseits ist manches, was bislang in Marktoberdorf angesiedelt war, nach Kempten umgezogen. Andererseits ist inzwischen der gesamte Zahlungsverkehr der Sparkasse Allgäu und ein großer Teil der internen Serviceleistungen in der Marktoberdorfer Geschäftsstelle untergebracht.
Schwierige Suche nach Investoren Die Sparkasse kann das Weißenbach-Areal, das sie seit 1997 unentgeltlich der Stadt als Parkplatz zur Verfügung stellt, nicht einfach durch einen Dritten bebauen lassen. Denn nicht sie, sondern die Kirche ist Grundstückseigentümerin. Das Kreditinstitut hat aber bereits Ausschau nach einem möglichen Investor gehalten. Schmidt: 'Wir versuchen, Kontakte zu knüpfen.' Doch bremse die schwierige gesamtwirtschaftliche Situation die Investitionsfreude. 'Auf die Schnelle wird es nicht leicht sein, dafür jemanden zu finden', so die Einschätzung von Vorstandsmitglied Schmidt, der bei der Sparkasse für die eigenen Immobilien zuständig ist. Andererseits sei die Lage des Grundstückes 'attraktiv'. Er geht davon aus, dass sich '2002 und wohl auch 2003' an der momentanen Situation nichts ändern wird.
Kirche wartet Gespräch ab Nach den Worten von Kirchenpfleger Josef Hönle hat sich die Kirchenstiftung mit der aktuellen Situation noch nicht befasst: 'Wir haben offiziell davon noch nichts gehört.' Laut Hönle will man das Gespräch mit der Sparkasse abwarten um zu sehen, 'was da auf uns zukommt'. Eine Veräußerung des Areals sei nur mit stiftungsaufsichtlicher Genehmigung möglich. Hönle weiter: 'Auch müsste geprüft werden, ob dies das Testament von Theresia Weißenbach ermöglicht. Die Entscheidung darüber liegt beim Testamentsvollstrecker.'