Warum ziehen Martin Schmitt und Co. die Massen an? Umfrage beim Weltcup in Oberstdor Von Martina Dannheimer Oberstdorf Ziiieeeeh begeisterte Jubelschreie und ohrenbetäubendes Glockengebimmel der tobenden Menge folgen. Zuschauer reißen ihre Fahnen nach oben und fallen sich gegenseitig um den Hals. Diese Szenen spielen sich am Samstag und Sonntag im Stadion der Heini-Klopfer-Skiflugschanze in Oberstdorf ab, wenn die deutschen Adler um Martin Schmitt und Sven Hannawald beim Weltcup-Skifliegen wieder um den Sieg kämpfen. Jung und Alt, einheimische und weitgereiste Fans fiebern mit im Wettbewerb um die Plätze auf dem Siegertreppchen. Wir haben uns in Oberstdorf umgehört und wollten wissen, warum Skifliegen so populär ist. Ich besuche die Skiflug-Veranstaltung, weil zu diesem sportlichen Wettkampf Sportler aus aller Welt nach Oberstdorf kommen, erklärt Patricia Kaiserswerth und erwartet eine wie immer einmalige Stimmung im Stadion. Auch sei, so die Verwaltungsangestellte des Oberstdorfer Sportamtes, der Weg in das Stillachtal bereits ein Erlebnis, der immer wieder wunderschöne landschaftliche Ausblicke auf die umliegende Bergwelt biete. Vom einzigartigen Flair spricht auch Kollege Friedhelm Krebs, wenn er an das Skifliegen denkt. Man kann es nicht mit dem Tourneespringen vergleichen. Hier geht es um größere Weiten von 200 Meter und mehr. Krebs bewundert vor allem den Mut und die Körperbeherrschung der Athleten. Gespannt ist der kaufmännische Leiter, der beruflich vor Ort ist, auf die Platzierungen der Deutschen sowie des Polen Adam Malysz. Da das Skifliegen im Stillachtal nicht jedes Jahr stattfindet, ist es zusätzlich etwas ganz Besonderes. Als Ordner im Einsatz Ebenfalls aus beruflichen Gründen ist Cornel Bernhard beim Wettbewerb an der Heini-Klopfer-Skiflugschanze dabei. Der 22-Jährige sorgt als Ordner beim Skiclub Oberstdorf dafür, dass es im Publikum nicht zu unliebsamen Zwischenfällen kommt.
Doch auch er interessiert sich sehr für das Skifliegen. Ich finde diesen Sport echt Klasse. Da ist einfach Spannung und gute Stimmung geboten. Wäre er privat unterwegs, würde er mit seinen Freunden so richtig Party machen, verrät der Sonthofener. Gleichermaßen vom Skifliegen angetan ist auch Claudia Pfander. Die Schülerin, die regelmäßig Skisprung-Wettbewerbe im Fernseher verfolgt, freut sich schon sehr, ihren persönlichen Favoriten Martin Schmitt endlich mal aus der Nähe zu sehen. Und wenns schon mal in der Nähe ist, gehe ich natürlich hin, wobei der Schülerin das ganze Drumherum genauso gefällt, wie der Sport selbst. Einige Kilometer zurücklegen, um nach Oberstdorf zu kommen, musste Roland Schreier. Der 51-Jährige lebt in Neuss (bei Köln) und kommt schon seit vielen Jahren ins Allgäu. Als Fan des Skisprungsports ist es diesmal natürlich ein Muss für die Reise aus dem Rheinland in den Süden Deutschlands. Er kann es kaum erwarten, die Springer des deutschen Nationalteams hautnah zu erleben. Es ist die Faszination der Weitenjäger, die mich besonders reizt, erzählt der Bankkaufmann. Ich freue mich, die Springer auf der modernsten Flugschanze der Welt zu sehen, und wer weiß, vielleicht gibt es ja einen neuen Schanzen- oder Weltrekord. Einen ganz besonderen Grund hat Gertrud Seeler aus Burgberg, warum sie zum Weltcup im Stillachtal geht: Als ich damals vor zirka 40 Jahren zur Schule ging, fiel der Unterricht aus, damit wir zum Skifliegen gehen konnten. Ich war schon immer von dieser Sportart fasziniert, erinnert sie sich an ihre Kindheit. Seitdem habe sie auch keinen Wettkampf mehr live gesehen. Dabei ist das schon was ganz anderes als im Fernsehen. Auf jeden