Funktionell und gleichzeitig repräsentativ? Klassisch oder modern? Bekommt der neue Buchloer Bahnhof ein Kino oder ein Fast-Food-Restaurant? Wird er das neue Stadtzentrum? Viele Fragen - und (noch) keine Antworten. Aber der erste Informations- und Diskussionsabend am Donnerstagabend in der Aula der Hauptschule war dennoch ein Erfolg.
Rund 100 Buchloer hörten erst interessiert den Ausführungen der Verantwortlichen zu (siehe Info-Kasten) und redeten anschließend mit. Dabei kristallisierten sich zwei Schwerpunkte heraus. Die Idee, die Karwendelstraße direkt an die Schiene zu verlegen, kommt bei den Bürgern sehr gut an. Auch das angedachte Parkdeck statt der großen P+R-Plätze trifft auf große Zustimmung.
"Unerträgliche" Skizzen
Eine negative Reaktion riefen dagegen die Entwürfe hervor, die DB-Projektplaner Bernd Huthuff zeigte. Mit den modernen Skizzen wollten sich die Bürger gar nicht anfreunden. Walter Olbert bezeichnete sie gar als "unerträglich" und "aufgeblasene Varianten des jetzigen Bahnhofs". Er wünschte sich eher ein traditionelles Gebäude wie das Stammel-Haus. Huthuff entgegnete, dass er über jede Reaktion froh sei, da er dann wisse, was auf keinen Fall in Frage komme.
Ein Problem - vor allem in finanzieller Hinsicht - könnte es mit der Verlegung des Ausziehgleises geben. Diese Verlegung ist allerdings Voraussetzung für das Parkdeck an der eventuell einmal neuen Karwendelstraße. Der ehemalige Stadtrat und Ex-Bahnhofsvorstand Otto Eberwein sagte dazu kurz und knapp: "Es ist machbar, es kostet bloß Geld."

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August Aschenbrenner setzte sich für ein Parkdeck ein. Er bezeichnete die Grundstücke im Herzen der Stadt als "Filetstücke". Diese Fläche sei viel zu wertvoll, um sie mit Autos zuzuparken. Nach Aschenbrenners Meinung gehöre ein Kino nicht ins Empfangsgebäude.
"Einmalige Chance auf Kino"
Für Rudolf Grieb (UBI) ist ein Bahnhof im Gegensatz dazu auch eine "soziale Begegnungsstätte". "Wir haben jetzt die einmalige Chance auf ein Kino. Wir müssen es nur verwirklichen wollen", sagte der Stadtrat.
"Der schönste Bahnhof nützt nichts, wenn er nicht gepflegt wird", gab eine Zuhörerin zu bedenken. Auch Mustafa Karaca, Pächter der Bahnhofsgaststätte und des Kiosks, meinte, dass eine "Uniform fehlt". Ein nach eigener Aussage "regelmäßiger Bahnbenutzer" kritisierte die Wartehalle, die viel zu klein geplant sei: "Es kommt häufiger vor, dass man einen Anschlusszug verpasst." Er wünschte sich mehr Platz und Sitzgelegenheiten.
Zum Abschluss bat Bürgermeister Josef Schweinberger die Buchloer, ihre Ideen und Vorschläge mit einzubringen: "Das Rathaus steht offen." Er versprach, dass die Bürger aktiv in die weitere Entwicklung mit einbezogen werden: "2009 wird ein Planungsjahr werden. Das heißt nachdenken, verwerfen und dann das Richtige tun."