«Kässpatzen und Glühwein schmecken nicht bei 30 Grad.» Stefan Menzel muss es wissen, der gebürtige Kemptener lebt in Dubai. Doch weil er weder auf das eine noch auf das andere ganz verzichten möchte, fliegt er ein Mal im Jahr in seine alte Heimat zurück, um den Kemptener Weihnachtsmarkt zu besuchen - und die Leckereien dort zu genießen. Doch Stefan Menzel ist nicht der Einzige, der von weit her zum Weihnachtsmarkt in die Allgäu-Metropole reist: Bis zum Ende des Markts am 23. Dezember erwartet der Veranstalter, Kempten Regio Tourismus, rund 150 Busgruppen aus ganz Europa.
Als «zauberhaft und winzig klein» empfindet ein französisches Liebespaar den überschaubaren Weihnachtsmarkt. Die beiden fuhren am 7. Dezember mit weiteren 22 Personen aus Sarrebourg (Region Lothringen) im Bus nach Kempten. «Die Kurzurlauber stellen sich den Markt meist viel größer vor, sind dann aber gerade von der Gemütlichkeit überrascht und begeistert», weiß Stadtführerin Maria Menzel.
Eine «porca miseria» beziehungsweise eine kleine Katastrophe erlebten drei italienische Brüder auf dem Weihnachtsmarkt: Die vielen gesammelten Getränkegutscheine aus den Jahren zuvor «waren nach fünf Minuten weg». Die gebürtigen Neapolitaner nahmen den Markt zum Anlass, um ihre Nichte Larissa Esposito aus Sonthofen zu besuchen, die anschließend rätselte: «Entweder die lange Anreise im Bus machte meine Familie so durstig oder der Glühwein schmeckt einfach besser als Pinot Grigio.»
Brunnen und Krippe gefallen
Der Stadtbrunnen und die Krippe haben einer Schweizer Busgesellschaft am Besten gefallen. Mit 20 Mann reisten die Schweizer an. Besonders gut an kam bei ihnen auch die Führung durch die Innenstadt: «Kempten hat ein ganz besonderes Flair», schwärmt Karin Schnäbeli aus Hinwil bei Zürich. Als Erinnerungsstück nahm sie sich eine Christbaumkugel mit dem Kempten-Motiv mit und ist sich sicher: «Hier kommen wir wieder her.»

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Gleich zwei Busse reisten Anfang Dezember aus Rüdesheim am Rhein an. Über einen kurzen Abstecher auf dem Ulmer Weihnachtsmarkt ging es für die Hessen zu ihrem eigentlichen Ziel - Kempten.
Anscheinend genau zur richtigen Zeit, denn «wir hatten Bilderbuchwetter», sagt Sabine Häuser vom hessischen Reiseunternehmen, das bisher noch keine Rückmeldungen erhalten habe, was laut Häuser ein gutes Zeichen ist: «Wenn es gut war, hört man nie was und kann auf Anmeldungen im nächsten Jahr hoffen.»
Das tut natürlich auch Kempten Regio Tourismus. Und vielleicht kommen sie ja wieder, die Schweizer und Hessen - und der Mann aus Dubai.
Infos Kempten Regio Tourismus, (0831) 2525-572 und www.kempten.de
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