Hagel-Unwetter Nach dem Sturm das große Aufräumen - Feuerwehr befreit Festzelt von Lasten">

Artikel: "So etwas habe ich bisher noch nicht erlebt"

13. August 2008 00:00 Uhr von Allgäuer Zeitung
ralf lienert

Hagel-Unwetter Nach dem Sturm das große Aufräumen - Feuerwehr befreit Festzelt von Lasten

Von Franz Summerer |KemptenFür reichlich Gesprächsstoff sorgt wohl auch heute noch der Hagelsturm von Montagabend. In kürzester Zeit hatte das Unwetter die Stadt in eine Winterlandschaft verwandelt. "So etwas habe ich ja noch nie erlebt", hieß es immer wieder. Gestern war dann das große Aufräumen in Gärten, auf den Straßen oder auf dem Festwochengelände angesagt.

Insgesamt 17 Einsätze hatte die Kemptener Feuerwehr am Montagabend zu bewältigen. Dabei waren laut Kommandant Andreas Hofer rund 60 Leute im Einsatz: Vor allem verstopfte Gullys sorgten für überschwemmte Straßen und Plätze. In so manchen Keller schwappten die Fluten und mussten von der Feuerwehr wieder leergepumpt werden.

Schwerpunkt der Feuerwehr-Arbeit war dabei das Bierzelt auf der Festwoche. Nachdem kurz vor dem Hagelsturm vom Wetterdienst eine Unwetter-Warnung eingegangen war, reagierte der Krisenstab sofort und rief die Wehr zur Hilfe: Auf dem Zeltdach sammelte sich in Säcken der Hagel und drückte das Zelt ein. An zwei Stellen rissen die Planen und es regnete rein. Mit Hilfe von Drehleitern und Hebebühnen schaufelten und saugten die Feuerwehrleute Hagel und Wasser ab.

"Die Besucher des Festzelts waren zu keiner Zeit gefährdet", erklärte Festwochenleiter Heinz Buhmann. Mit dem Festwochen-Architekten Wail untersuchte der Krisenstab alle Zelte und stellte am Ende fest: "Gott sei Dank keine größeren Schäden." Brauhaus-Chef Heinz Christ lobte gestern das Krisenmanagement und das schnelle Eingreifen der Feuerwehr, das Schlimmeres verhinderte. Die beiden Risse wurden gestern wieder geschlossen.

Äste und Bäume auf den Straßen

Für die Feuerwehr galt es Montagabend zudem, die Straßen von abgerissenen Ästen und umgestürzten Bäumen frei zu räumen. "Die Schäden hielten sich aber in Grenzen - Menschen wurden zum Glück nicht verletzt", meinte Hofer. Allerdings bestätigte auch er: "In dieser Heftigkeit habe ich ein Hagelunwetter bisher noch nicht erlebt."

Heute dann das große Aufräumen. Die von Blättern übersäten Straßen mussten gesäubert werden. Und so mancher Hobbygärtner schüttelte traurig den Kopf, als er sein Gemüse- und Salatbeet sah oder das Obst vom Boden sammelte.

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