Von Michael munkler |Oberstdorf/KleinwalsertalFür den Oberstdorfer Tourismus-Manager Bertram Pobatschnig ist die Sache klar, für Allgäu-Marketing-Chef Bernhard Joachim sowieso: "Das Allgäu ist Deutschlands Skiregion Nummer eins", hieß es gestern unisono bei einer Pressekonferenz zum offiziellen Wintersaisonbeginn in der Region Oberstdorf/Kleinwalsertal. Nachdem die Beschneiungsmöglichkeiten heuer weiter ausgebaut worden sind, hofft man zunehmend auch auf Gäste aus dem Ausland, die zum Wintersport ins Allgäu kommen und die Vorteile des an allen Liften gültigen "Super-Schnee-Passes Allgäu/Tirol" nutzen. Dieser ist als Saison- oder Mehrtageskarte erhältlich und gilt in der gesamten Region einschließlich Kleinwalsertal und Tannheimer Tal.
Derzeit fliegen vom Allgäu Airport Memmingen noch rund zwei Drittel aller Passagiere (64 Prozent) aus dem Allgäu (Outgoing-Verkehr). Bei nur 36 Prozent liegt der Anteil der so genannten Incoming-Gäste, die ins Allgäu kommen - entweder als Geschäftsreisende, um Freunde zu besuchen oder um hier ihren Urlaub zu verbringen.
Dank dem Allgäu-Airport liege jetzt selbst für Hamburger das Allgäu als Skiregion gewissermaßen "vor der Haustüre", schilderte Bernhard Joachim. Sogar von der Hansestadt aus sei das Wintererlebnis im Allgäu im Rahmen eines Tagesausflugs möglich.
Mit einem gesunden Selbstbewusstsein soll nun auch gezielt in den Benelux-Ländern, in der Schweiz und in Italien um Wintersport-Urlauber geworben werden. Inzwischen könne dank ausgebauter Beschneiungsanlagen wirklich von einer "Schnee-Garantie" gesprochen werden, betonte Bergbahn-Chef Augustin Kröll gestern vor Journalisten aus ganz Deutschland.
Gut im Vergleich

Was tun, ohne Schnee?
Wenn der Schnee fehlt: Tannheimer Tal und Hindelang investieren in touristische Angebote
"In den Allgäuer Skigebieten ist jetzt ein Standard erreicht worden, der im internationalen Vergleich durchaus mithalten kann", sagte der frühere Kleinwalsertaler Ski-Rennläufer Markus Eberle: "Eine zeitlang hinkten wir hinterher. Das ist jetzt anders." Inzwischen könne man Oberstdorf und das Kleinwalsertal in einem Zug nennen mit den großen Skigebieten in Italien oder der Schweiz.
Besonders interessant ist nach Ansicht von Allgäu-Marketing auch der britische Reisemarkt. So habe sich die Region heuer im Spätherbst erstmals auf der weltweit größten Wintersportmesse "Metro Ski- und Snowboard-Show" in London präsentiert.
Die Allgäuer Tourismus-Branche setzt auf britische Gäste, die über den Bodensee-Airport in Friedrichshafen einreisen. Am Bodensee werden in der kommenden Wintersaison rund 16000 Urlauber erwartet, die den Winter in den Alpen erleben wollen. "Und da gehört das Superschneegebiet Allgäu-Tirol-Kleinwalsertal unbedingt mit dazu", ist Jürgen Ammann vom Flughafen in Friedrichshafen überzeugt.