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SK Stillachtal: klein, aber oho!

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SK Stillachtal: klein, aber oho!

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    Oberstdorf (pts). - Fast alle Bewohner der Oberstdorfer Seitentäler sind im 'Skiklub (SK) Stillachtal' Mitglied. Der 'Verein der Täler', dessen rund 350 Mitglieder am Samstag, 8. April, das 75-jährige Bestehen des Klubs feiern, hat wegen dieser Verankerung und dem großen Gemeinschaftsgefühl sein Eigenleben gegenüber dem großen Bruder, dem Ski-Club Oberstdorf, stets bewahren können. Nicht nur das, der kleine Ski-Verein, der schon im Gründungsjahr 1931 auf das 'k' im 'Klub' großen Wert legte, stellt mit Hansjörg Tauscher sogar einen Ski-alpin-Weltmeister. An seine Entstehungszeit vor 75 Jahren soll ein 'Nostalgielauf' an der Finkenberg-Alpe bei Birgsau zurückerinnern. Er leitet die Jubiläumsfeier am Samstag um 15 Uhr ein, bevor der Festabend mit Gratulationen und Ehrungen im 'Birgsauer Hof' über die Bühne geht. In Original-Ski-Klamotten und mit altmodischen Latten schwingen sich Teilnehmer jeden Alters den Hang hinunter. Am Zieleinlauf ist für die Besucher für zünftige Musik und Bewirtung gesorgt. Gleich in den Anfangsjahren, nachdem rund 40 Tälerbewohner den Klub aus der Taufe hoben, weil einige von ihnen gerade so einen schönen Langlauf-Sieg davongetragen hatten, erlebte der südlichste deutsche Ski-Verein mit dem Vorsitzenden Anton Brutscher eine erste Blütezeit. Die Sportler nahmen es damals noch nicht so genau. Gelegentlich starteten sie auch für den SC Oberstdorf.

    Mühsam gestaltete sich der Wiederanfang nach den Kriegsjahren. Erst in den 60er-Jahren trat der Klub mit dem 'Langlauf um den Stillacher Bergkristall' wieder überörtlich in Erscheinung und erwarb sich bald Reputation. Mit bis zu 500 Teilnehmern wurde der Wettkampf zum Prolog des Allgäuer Ski-Winters im Dezember. Der Bau der Fellhornbahn und damit die ski-sportliche Erschließung in den 70er-Jahren beeinflusste auch die Entwicklung des SK entscheidend. Man orientierte sich hin zur alpinen Wintersport-Variante. Mehrere Slalom- und Riesenslalom-Strecken am Fellhorn wurden homologiert. Bei FIS-Rennen und Europacup-Entscheidungen gingen beispielsweise die späteren Ski-Asse Ingemar Stenmark und Franz Klammer noch als unbekannte Youngster an den Start. Aber auch Rosi Mittermaier, Irene und Mariele Epple sowie Frank Wörndl haben um die 'Fellhorn-Trophy' und um Deutsche Meisterschaften gekämpft. Auf einen der Ihren sind die Vereinsmitglieder um den jetzigen Vorsitzenden Wolfgang Lingg ganz besonders stolz: Hansjörg Tauscher. Als das SK-Mitglied 1989 überraschend Abfahrtsweltmeister in Vail/USA wurde, standen die Tälerbewohner, und mit ihnen ganz Oberstdorf Kopf. Auch sonst braucht sich der kleine Verein vor dem internationalen Sportgeschehen nicht verstecken. Oskar Fischer und Ferry Speigl als Technische Delegierte des Internationalen Ski-Verbands (FIS) sind Mitglieder von Rang und Namen ebenso wie der spätere Oberstdorfer Sportdirektor Kurt Kreiselmeyer (verstorben) und der bei der Nordischen Ski-WM 2005 als ärztlicher Leiter fungierende Dr. Peter Kruijer. So will bei der Geburtstagsfeier der Präsident des Deutschen Ski-Verbands (DSV), Alfons Hörmann, die Verdienste des SK Stillachtal als 'eine der Säulen des Skisports in Deutschland' herausstellen.

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