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Siedlungswerk: In über 50 Jahren den Wohnungsbau geprägt

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Siedlungswerk: In über 50 Jahren den Wohnungsbau geprägt

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    Vor allem dem sozialen Wohnungsbau verschrieben Füssen (cl). Am 10. April findet im "Haus der Gebirgsjäger" die 50. Generalversammlung des Siedlungswerks Füssen statt. Die "Jubiläums"-Versammlung nahm die AZ zum Anlass, die Geschichte des Siedlungswerkes zu beleuchten. Aus der Not geboren prägte das Siedlungswerk in über 50 Jahren den Wohnungsbau in Füssen. Bei der Generalversammlung wird auch der neue Geschäftsführer Bernhard Dopfer vorgestellt, der die Nachfolge von Peter Meier antritt (siehe weiteren Bericht).

    Ein Blick in die Protokolle der abgelaufenen 50 Jahre dokumentiert in den Gründerjahren nach dem Zweiten Weltkrieg die Wohnungsmisere in Füssen. Unter dem Druck dieser außerordentlichen Wohnungsnot fand am 6. November 1948 im ehemaligen Stadtsaal die Gründungsversammlung des Siedlungswerks Füssen statt. Das Protokoll berichtet von 520 Teilnehmern und bereits bei dieser ersten Sitzung trugen sich 190 Personen bei der Genossenschaft ein. Der Geschäftsanteil wurde auf 400 Mark festgesetzt. Ein für damalige Zeiten sehr hoher Betrag: Denn erst fünf Monate waren seit der Währungsreform vergangen, bei der das sogenannte "Kopfgeld" von 40 Mark ausgezahlt worden war. Wenige Wochen nach der Gründung stellte die Stadt, sozusagen als Starthilfe, eine Vorbehaltsfläche aus dem Grundvermögen der Heilig-Geist-Stiftung dem Siedlungswerk zur Verfügung: Zwischen der Kaserne und der Welfenstraße wurde die 9,39 Hektar große Fläche in Form des Erbbaurechts überlassen. Die Grundsteinlegung zum ersten Reihenhaus fand am 24. September 1949 statt. Nur drei Jahre später wurde bereits die 100ste Wohnung gebaut. Die rasante Aufwärtsentwicklung zeigte sich auch nach zehhnjähriger Tätigkeit, als der Bau von insgesamt 236 Wohnungen und drei gewerblichen Einheiten zu Buche stand, wovon 94 Mietwohnungen im Eigentum des Siedlungswerks blieben. Der Gefahr der Übernahme durch eine Münchner Wohnungsbaugesellschaft begegnete der Landkreis Füssen 1965 mit der Übernahme durch die Landkreisverwaltung. Die Geschäftsführung lag ab diesem Zeitpunkt in den Händen von Bernhard Benedikt und Gerda Bechteler. Als Vertreter des Landkreises fungierte der damalige Kreiskämmerer Otto Wanner und als Mietervertreter Karl Brandner. In den ersten 25 Jahren seines Bestehens bis 1973 hatte das Siedlungswerk jede vierte Wohnung in Füssen errichtet. Rund fünf Jahre dauerten die Kaufverhandlungen um die ehemalige Hanfwerke-Siedlung, die 1980 abgeschlossen wurden. Hier arbeiteten Stadt und Siedlungswerk Hand in Hand: Ein Viertel des 40 000 Quadratmeter großen Areals ging an die Kommune, drei Viertel in Besitz des Siedlungswerks. Der Kostenanteil für die Genossenschaft belief sich auf 9 Millionen Mark, die Stadt trug 3,5 Millionen Auch in den vergangenen Jahren wurde mit sozialen Wohnungsbaumitteln kräftig expandiert. Zum Stichtag 31. Dezember 1998 ergibt sich ein Bestand von 234 öffentlich geförderten und 426 nicht preisgebundenen Wohneinheiten. Zum Stichtag bewirtschaftete das Siedlungswerk 90 Häuser mit 650 Wohnungen, vier gewerbliche Einheiten und 195 Garagen. Dazu werden 305 Wohnungen verwaltet.

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