Eine Urkunde und ein Pokal dürfen zukünftig im Gastraum der Schlappold-Alpe im Fellhorngebiet bei Oberstdorf bestaunt werden. Bei der 15. Internationalen Käse-Olympiade im österreichischen Galtür (nicht zu verwechseln mit der "Olympiade der Käse aus den Bergen", die zuletzt 2007 in Oberstdorf stattgefunden hatte und heuer in der Schweiz angesiedelt ist, hat Schlappold-Senn Florian Seltmann in der Kategorie "Bergkäse Almperiode 2009" die Goldmedaille geholt.
Der Gesamteindruck des der Jury vorgestellten dreieinhalb Monate alten Bergkäses von der Schlappoldalpe sowie die Einzelbewertungen von Geschmack, Rinde und Aussehen überzeugten die Wertungskommission dermaßen, dass sie das Milchprodukt aus Oberstdorf zusammen mit zwei weiteren Produkten der Alpenrepublik auf Rang eins setzten. Schon im vergangenen Jahr hatte der in Rettenberg wohnhafte Senner am Wettbewerb teilgenommen und dabei eine Bronze-Medaille ergattert.
Etwa 400 Laib Käse hat Seltmann zusammen mit seinem "sauguaten Team" heuer hergestellt, neben Bergkäse auch Kräuter- und Butterkäse. Mitte Mai beginnt die tägliche Arbeit auf der Alp und endet Ende Oktober. Dabei hat sich der Senner auch außerhalb dieses Zeitraums um die mittlerweile im Schlappold-Höfle eingelagerten rund 260 Käse-Laibe zu kümmern.
Seltmann: "Jetzt im Herbst muss der Käse jeden dritten Tag geschmiert werden, im Winter dann einmal pro Woche". Das Winterlager befindet sich neben der Mittelstation der neuen Fellhornbahn II.
Seit zwei Jahren ist Seltmann Käser auf Deutschlands größter und höchstgelegener Sennalpe (1760 Meter). Neben der Käseproduktion hat er für 80 Kühe zu sorgen, die etwa 100 Tage lang die Fellhorn-Bergweiden abgrasen. Aber auch ein Stier, 30 freilaufende Alpschweine, Hühner und Ziegen sind mit auf dem Berg. Aus rund 1000 bis 1500 Liter Milch täglich werden Alpbergkäse nach uraltem Rezept sowie Butter, Joghurt und Quark erzeugt.