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Senioren werden nach Unfall geprüft

Kempten

Senioren werden nach Unfall geprüft

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    Senioren werden nach Unfall geprüft
    Senioren werden nach Unfall geprüft Foto: Ralf Lienert

    Wenn die Polizei die Überprüfung der Fahrtüchtigkeit eines älteren Führerscheininhabers veranlasst, wird zunächst die zuständige Führerscheinstelle informiert. So ist es beispielsweise auch im Fall der 84-jährigen Pkw-Lenkerin, die kürzlich mit ihrem Wagen von einem Bahnübergang abbog und zwischen zwei Bahngleise geriet. Nur mit großem Glück entgingen die Lenkerin und die 87 Jahre alte Beifahrerin einem schweren Unfall, als sich der Zug näherte.

    "Wenn wir Informationen über eine mögliche Fahruntüchtigkeit eines Führerschein-Inhabers erhalten, gehen wir damit grundsätzlich sehr sensibel um", versichert Bernward Lingemann, Sachgebietsleiter Verkehrswesen im Oberallgäuer Landratsamt. Da sei "sehr viel Fingerspitzengefühl gefragt".

    Die Überprüfung der Fahrtauglichkeit bei einem Senioren habe nichts zu tun mit dem medizinisch-psychologischen Eignungstest (MPU), der beispielsweise nach Alkoholfahrten angeordnet wird. Bei der Überprüfung von Senioren auf deren Fahrtüchtigkeit wird zunächst ein Mediziner eingeschaltet. Bei Verdacht auf Sehbeschwerden ist dies beispielsweise ein Augenarzt.

    Je nach Einzelfall und vermutetem Handicap kann eine Untersuchung aber auch bei einem praktischen Arzt, einem Neurologen, Internisten oder einem anderen Facharzt durchgeführt werden. Wenn der Arzt die Fahrtüchtigkeit nicht bescheinigt, ist der Führerschein weg.

    Fällt das ärztliche Gutachten zugunsten des Betroffenen aus, muss der Senior noch eine praktische Fahrprüfung bei einem spezialisierten TÜV-Experten absolvieren. Besteht er diese nicht, kann er die Prüfung wiederholen, vorher möglicherweise bei einem Fahrlehrer noch einige Fahrstunden nehmen. Dass Senioren ihren Führerschein freiwillig abgeben, kommt laut Lingemann ausgesprochen selten vor: "Der Führerschein ist für die meisten ein Heiligtum - insbesondere im ländlichen Raum", sagt der Verkehrs-Sachgebietsleiter.

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