Kempten/Oberallgäu (kk). - Viele Kinder haben schon seit Tagen gespannt darauf gewartet - und nun ist es endlich soweit: Heute ist der 1. Dezember und damit Zeit, das erste Türchen am Adventskalender zu öffnen. Was dann zum Vorschein kommt? Hängt ganz davon ab, um was für einen Kalender es sich handelt. Ob aus dem Kaufhaus oder selbst gebastelt, die Allgäuer Zeitung hat vier Familien besucht und nachgesehen, welche Kalender Kinderherzen höher schlagen lassen. Brigitte Lüdemann aus Waltenhofen beispielsweise bastelte den Adventskalender für ihre Zwillingstöchter Laura und Annabell selbst. 'Die Idee dafür habe ich in einer Zeitschrift entdeckt', verrät die Mutter. Dafür verwandelte die Waltenhofenerin Konservendosen in kleine Nikoläuse und steckte dann jeweils eine Überraschung hinein. Zusätzlich füllte sie kleine Söckchen und schmückte den Kalender noch mit Miniatur-Bäumen, Zapfen und Deko-Wolle. Jedes Jahr bastelt Brigitte Lüdemann einen neuen Kalender - ein Standardexemplar aus dem Kaufhaus ist ihr einfach zu 'fad'. 'Meine Frau hat nunmal eine kreative Ader und steckt wahnsinnig viel Liebe in die Bastelei', betont ihr Mann Markus. Den vierjährigen Töchtern gefällt der Kalender 'ganz, ganz toll' und sie sind gespannt auf die vielen Überraschungen. Mit jeweils einem 'klassischen Kalender' will Gudrun Zabel ihre drei Söhne Jonathan, Merlin und Elias begeistern.
'Die Jungs fragen schon seit Tagen, wann sie denn das erste Türchen öffnen dürfen', erzählt die Kemptenerin. Besonders viel Wert legt die Mutter darauf, dass der Kalender keine 'Billig-Schokolade' enthält. Im Vorjahr hatten die drei Knirpse zusätzlich Kalender mit selbst gemalten Bildern gebastelt. Adventskalender mit Bio-Schokolade gibt es für Lea und Marieke Heuer aus Wiggensbach. Mutter Isa besorgte den elf Jahre alten Zwillingstöchtern die Exemplare in einem Dritte-Welt-Laden in Kempten. 'Die Schokolade schmeckt einfach ausgezeichnet', meint die Mutter, die sich außerdem darüber freut, mit dem Kalender-Kauf etwas Gutes getan zu haben. Denn der Erlös kommt Kindern in der Dritten Welt zugute. Sie haben übrigens auch die Bilder für die Kalender gemalt. Noch im vergangenen Jahr hatte die Mutter für ihre Töchter Söckchen gefüllt. Die Erfahrungen damit? 'Nicht so gut'. Und warum? 'Weil sich die beiden den Inhalt teilen mussten.' Auf Familie Herb in Kollerbach warten traditionell 24 süße Überraschungen in einem selbst genähten Stoff-Nikolaus. Vor einigen Jahren hatte Mutter Fini in einem Geschäft ein ähnliches Exemplar entdeckt und die Idee nach eigener Vorstellung mit Filz und Pappe umgesetzt. Zusätzlich zu dem gemeinsamen Familienkalender dürfen Tochter Susann und Sohn Daniel jeden Tag an ihrem eigenen Kalender mit Schokoladen-Füllung ein Fenster öffnen. Welche Schokofigur wohl hinter dem ersten Türchen steckt? Das findet Susann erst heute heraus.