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Seit fast 50 Jahren mit dem Kaufbeurer Wochenmarkt verbunden

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Seit fast 50 Jahren mit dem Kaufbeurer Wochenmarkt verbunden

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    Seit fast 50 Jahren mit dem Kaufbeurer Wochenmarkt verbunden
    Seit fast 50 Jahren mit dem Kaufbeurer Wochenmarkt verbunden Foto: Daniela Hollrotter

    Seit Jahrhunderten gibt es den Kaufbeurer Wochenmarkt. Er findet in der Regel jeden Donnerstag in der Kaiser-Max-Straße statt. Ferner wird samstags der Wochenmarkt in Neugablonz veranstaltet. Beide sind ausgesprochen beliebt. Wir haben die Händler daheim besucht - und stellen sie in dieser Serie vor. Kaufbeuren Der Kaufbeurer Wochenmarkt begleitet Ludwig Dörfler schon fast sein ganzes Leben lang: 1962 bot sein Vater dort erstmals Blumen und Gemüse aus eigenem Anbau feil, heute bringt er selbst Schnitt- und Topfblumen, Kränze, Gestecke und Schalen, aber auch Obst in die Kaiser-Max-Straße. Der Verkaufsstand ist allerdings inzwischen deutlich größer und statt der Eltern kümmert sich nun seine Frau Silvia zusammen mit einer Verkäuferin um die Kunden.

    Als Dreijähriger war Ludwig Dörfler von Erding nach Kaufbeuren gezogen. Sein Vater hatte damals die einstige Momm-Gärtnerei gepachtet und dort Gemüse und Blumen angebaut.

    Zu dieser Zeit, erinnert sich Dörfler, gab es noch keine Supermärkte und so waren die 20 Kisten Salat und das restliche Gemüse am Wochenmarkt bis zum späten Vormittag verkauft. ,,Das waren goldene Zeiten", sagt er.

    Balkonblumen gab es ebenfalls praktisch nur beim Gärtner, der das ganze Frühjahr über auf den Mai hinarbeitete. ,,Im Mai haben wir uns dann die Füße ausgerissen vor lauter Arbeit", erinnert sich Dörfler. Im Sommer wurde es ruhiger, da stand dann das Gemüse im Mittelpunkt. Zu Allerheiligen folgte die nächste Spitzenzeit im Blumengeschäft.

    An diesem Kreislauf änderte sich auch nichts, als Dörfler nach dem frühen Tod seines Vaters 1984 das Geschäft übernahm. Zu der Zeit hatte er seine Gärtnerlehre abgeschlossen und schon einige Jahre im elterlichen Betrieb mitgearbeitet. Zusammen mit seiner späteren Frau errichtete er danach Treibhäuser für das Gemüse auf dem ein Hektar großen Gelände. Nach der Hochzeit 1990 eröffneten sie dort ein Blumengeschäft mit festen Öffnungszeiten und stellten eine Floristin ein.

    Seitdem bieten die Dörflers vermehrt Trauerfloristik und Hochzeitsbinderei an. Die Gestecke, Kränze, Schalen, Sträuße und Bouquets fertigt unter anderem auch Silvia Dörfler, die dabei vor allem das Kreative schätzt. Sie liebt aber auch den Wochenmarkt, auf dem sie seit 1984 verkauft, schätzt die ,,netten Kunden und Kollegen" und die dort geführten Gespräche.

    Vor allem freut sie sich über die Stammkunden - egal, ob diese jede Woche ihr Obst holen oder sich einmal im Jahr ihr Gesteck für Allerheiligen aussuchen.

    Die Blumen dafür stammen seit knapp drei Jahren nicht mehr aus dem eigenen Anbau. Denn auf dem Momm-Gelände wird nun gebaut. Seitdem ist Ludwig Dörfler auf Blumen- und Obstgroßmärkten unterwegs, um mit fachkundigem Blick qualitativ hochwertige Ware für seine Kunden einzukaufen. Das Obst bietet er von Mai bis Ende September zusätzlich zum Wochenmarkt an einem eigenen Obststand nahe der Sparkasse an, Blumen können die Kunden auch in Dörflers neuem Geschäft Am Breiten Bach erwerben, das im April dieses Jahres seine Pforten öffnete. Und das Ehepaar Dörfler ist - mit Blick auf die Super- und Baumärkte - inzwischen auch ganz froh über die Veränderung.

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