Marktoberdorf (sg). - Mit vielen geladenen Gästen aus Politik, Wirtschaft und vor allem aus dem Bildungswesen feierte die Volkshochschule Marktoberdorf ihren 40. Geburtstag. Dass dieser Festakt in der Aula der Realschule vom Jugendchor Ostallgäu (Leitung Stefan Wolitz) umrahmt wurde, griff der Vorsitzende des Bayerischen Volkshochschulverbandes, Karl-Heinz Eisfeld, als Symbol für die generationenübergreifende Arbeit in der Erwachsenenbildung auf. Gleichzeitig machte der Festredner gute Chancen aus für die Zukunft der Volkshochschulen. Verschiedene Trends in der gesellschaftlichen Entwicklung sprächen dafür: Bei fortschreitender Globalisierung gewinne die Verankerung in der Region an Bedeutung. Gleichzeitig mit ihrem Bildungsangebot schaffe die Volkshochschule Orte der Begegnung. Veränderungen bringe auch der Einsatz von immer mehr Medien mit sich - eine Aufgabe der Einrichtungen der Erwachsenenbildung, den Zugang dazu zu vermitteln. Ihr Angebot zum lebenslangen Lernen gewinne auch angesichts der demographischen Entwicklung an Bedeutung. Nicht zuletzt trage das Kursangebot dem Trend Rechnung, immer mehr Gesundheitsvorsorge eigenverantwortlich zu treffen. Nicht nur in Marktoberdorf sei dies statistisch gesehen der derzeit größte Bereich geworden. Als stellvertretender Landrat strich auch Reinhold Sontheimer die Bedeutung der Volkshochschulen heraus in ihrem Bemühen, den wachsenden Bedarf an Information und Orientierunghilfe zu decken. Erwachsenenbildung habe darüber hinaus eine große Bedeutung für die aktive Beteiligung des Bürgers in Politik und Gesellschaft. Sie habe die Aufgabe, die richtigen Antworten zu geben auf den immer rasanter werdenden technologischen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Wandel. 'Denn Lernen ist wie Rudern gegen den Strom. Wer aufhört, fällt zurück'.
Blick in die Annalen Einen Blick in die Annalen der VHS Marktoberdorf warf Dritter Bürgermeister Axel Maaß. 1966 sei mit deren Gründung eine Entwicklung in Gang gesetzt worden, die bis heute anhalte. Die Erkenntnis, dass Bildung Zukunft sichere, habe damals wie heute Gültigkeit. Damals wie heute werde dieses Angebot auch gut genutzt und die Volkshochschule sei aus der Stadt nicht wegzudenken. Sie habe beträchtlichen Anteil im kulturellen, aber auch in vielen anderen Bereichen. Daraus erwachse ihr auch eine besondere Pflicht, sie zu unterstützen. Auf die Chronik der Volkshochschule Marktoberdorf ging auch deren langjährige Leiterin Uta Brunnhuber in ihrer Begrüßungsansprache ein. Aus kleinsten Anfängen und mit großem Engagement einiger Bürger Marktoberdorfs habe sie sich entwickelt. Sie erinnerte an den ersten Vorstand mit Dr. Norbert Metschl, Werner Gutsche und Oberlehrer Marxer. Bereits 1969 übernahm Horst da Rocha-Schmidt die Leitung, 1988 folgte Uta Brunnhuber. Begonnen worden sei mit einem bescheidenen Programm von 36 Kursen und 24 Kursleitern, 20 Jahre später seien es 176 und 46 Kursleiter gewesen und jetzt, im Jahr 2006, 298 Kurse und 78 Kursleiter. Viele Menschen, so Uta Brunnhuber weiter, hätten in dieser 40-jährigen Geschichte das Gesicht der Volkshochschule mit geprägt. Sie verfüge heute über ein eigenes Haus an der Salzstraße und über eigene Lehrküche. Sämtliche EDV-Angebote könnten in der Berufsschule abgewickelt werden und ihr Dank galt auch den anderen Schulen, die ihre Räume für das VHS-Kursangebot zur Verfügung stellen. Die Marktoberdorfer Volkshochschule werde trotz ihrer Größe nach wie vor ehrenamtlich geführt - was ohne die intensive Zusammenarbeit mit den weiteren Vorstandsmitgliedern wie Manfred Lehmeyer (seit 1972), Eduard Gapp und der Schatzmeisterin Maria Schuler sowie der verantwortlichen Mitarbeit der beiden Sekretärinnen Angelika Penzholz und Angelika Gapp nicht zu schultern wäre. Besonderer Dank galt Angelika Penzholz, die seit 23 Jahren die VHS-Arbeit kreativ mitgestalte. Am Klavier begleiteten den Festakt Jutta Pockrandt und Ingo Schwindt musikalisch mit. Schülerinnen der Realschulklasse 7 c sorgten mit ihrer Lehrerin Ursula Menhofer für das leibliche Wohl der Gäste.