Das Dorfmuseum Roßhaupten im Pfannerhaus zeigt die Fahne Südtirols als sichtbares Zeichen der Verbindung mit der Landesausstellung "Bayern - Italien" in Füssen. Und auch die Ausstellung, die dort noch bis zum 4. Juli zu sehen ist, zeigt die Verbindung: Zwei Künstler aus Südtirol, Sieglinde Tatz-Borgogno und Harald Punter, folgten der Einladung von Ausstellungsleiter Pankraz Walk, zusammen mit dem Kunstkreis Roßhaupten Gemälde und Skulpturen zu zeigen.
Sieglinde Tatz-Borgogno hat die Pflege und den Tod ihres Ehemannes nach einiger Zeit umgesetzt in Bilder und Skulpturen. Auslöser war die "Unvollendete" von Gustav Mahler. Dunkelheit des Leidens und Seelenwanderung des Lichts bestimmen eine ganze Bilderreihe. Figuren aus diesen Gemälden dienten wiederum als Modelle für die Bronzeskulpturen von Sieglinde Tatz-Borgogno.
Harald Punter stammt aus einem kleinen Südtiroler Bergdorf. "Eine Enge, aus der ich heraus wollte", sagt er. Ein Thema, das er in seinem Bild "Trinity" festhielt. Er selbst nennt es "der Schrei" und meint damit das Überwinden der Enge und der hemmenden Traditionen, wie sie in abgeschiedenen Dörfern die Menschen beengen. Unter diesem Aspekt sollte der Betrachter seine Bilder lesen. Sie zeigen Alltägliches mit klaren Figuren, aber in rätselhaften Kompositionen.
Mit "düstere Stimmung" bezeichnen manche seine Bilder, bedauert der Maler. Doch das sei zu wenig. Freiheit, Unbekümmertheit, Zufälligkeit steckten ebenso in seinen Gemälden. Dass zur Vernissage rund 200 Gäste kamen, freute Ausstellungsleiter Pankraz Walk ganz besonders. Und er freute sich auch über die Anerkennung von Sieglinde Tatz-Borgogno. Sie wünschte sich, dass es in Salurn, ihrer Heimatstadt, gelingen möge, mit dem großen Einsatz von ehrenamtlichen Helfern ein ähnlich schönes und gutes Dorfmuseum wie das in Roßhaupten aufzubauen. (pas)
Noch bis zum 4. Juli sind die Kunstwerke an allen Samstagen und Sonntagen von 14 bis 18 Uhr im Dorfmuseum Roßhaupten im Pfannerhaus zu sehen.