Von Heinz Sturm |FüssenSelten löst ein Projekt solche Begeisterung im Füssener Bauausschuss aus: "Da lacht mein Herz", gestand Uli Pickl (SPD). Und Dr. Anni Derday (Freie Wähler) schwärmte von einer "fantastischen Sache". Auslöser für die Euphorie unter den Kommunalpolitikern waren die Pläne des Festspielhauses, eine mobile Seebühne im Forggensee zu errichten. Die Bauvoranfrage wurde einstimmig gebilligt.
19 mal 12 Meter groß soll die Seebühne sein, die für die einzelnen Konzerte beim Festspielhaus am Forggensee-Ufer aufgebaut und danach wieder abgebaut wird. Rund 3000 Besucher können dann die Open-Air-Veranstaltungen besuchen - oder deutlich mehr, je nachdem, ob bestuhlt wird oder nicht. Diese Zuschauerzahlen seien notwendig, erklärte Arne Meerkamp van Embden, für die Veranstaltungsplanung des Hauses verantwortlich: "Einige hochwertige Künstler haben wir bisher nicht ins Festspielhaus bekommen, weil sie mit den 1400 Plätzen nicht finanzierbar sind." Das soll sich nun ändern.
Für 2009 schweben ihm zwischen Juni und August sechs Konzerte auf der Seebühne vor: Klassik mit großem Orchester, Jazz, Oper, bayerischer Rock und Volkstümliches. Welche Künstler Meerkamp dafür nach Füssen holen will, verrät er noch nicht: Erst müssen die Verträge unterschrieben sein, dann will er Namen nennen.
Die Aussicht auf eine Seebühne mit Blick auf Neuschwanstein sorgte im Bauausschuss für eitel Sonnenschein - allerdings verwiesen einige Kommunalpolitiker auch darauf, dass man eventuell auftretende Probleme mit dem Lärmschutz in den Griff kriegen müsse: Gerade mit Blick auf die Bewohner im Weidach meinte Jürgen Doser (Freie Wähler), dass man auch schallschutz-technische Maßnahmen prüfen sollte. Gabriel Guggemos (Füssen Land) setzt hier auf die Hilfe der Natur: Die benachbarten Bananeninseln mit ihrem Bewuchs würden den Schall abhalten, sagte er.
"Mit sechs Konzerten machen wir nichts kaputt", meinte Zweite Bürgermeisterin Uschi Lax. Zudem wurde darauf verwiesen, dass die Prüfung des Lärmschutzes Aufgabe des Landratsamtes sei. Einstimmig befürwortete der Ausschuss daraufhin die Bauvoranfrage.
