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Schwingende Saiten und harmonischer Klang

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Schwingende Saiten und harmonischer Klang

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    'Westallgäuer Saitenweise': Drei Jugendliche musizieren auf Zither, Hackbrett und Gitarre - Prädikat 'sehr gut' bei Volksmusikwettbewerb Von Sabrina Müller Weiler/Lindenber. Rebekka steckt sich einen Metallring auf den rechten Daumen, um die Melodiesaiten ihrer Zither anschlagen zu können. Die Finger der linken Hand setzt die 17-Jährige an die Begleitsaiten. Ihr Bruder Kilian hält die Schlägel seines Hackbretts bereit, Freundin Veronika greift zur Gitarre. In Westallgäuer Tracht gekleidet beginnen die drei Jugendlichen zu musizieren. Klar, leise und unaufdringlich ist das Zusammenspiel, harmonisch und besinnlich der hallende Klang. Als modern und angesagt würde man diese Musik nicht unbedingt bezeichnen, aber wenn das Trio 'Westallgäuer Saitenweise' loslegt, dann schwingen die Saiten auf Zither, Gitarre und Hackbrett. An ihren Instrumenten haben Kilian und Rebekka Wucher aus Obertrogen (Weiler) sowie Veronika Spieler aus Lindenberg einiges drauf. Erst kürzlich sind die Drei vom 17. Alpenländischen Volksmusikwettbewerb aus Innsbruck/Tirol mit Prädikat 'sehr gut' zurück ins Westallgäu gekehrt. Hervorgegangen ist das Trio aus dem Geschwisterduo Wucher, das bereits vor zwei Jahren am Wettbewerb teilgenommen hat. 'Die Jury riet uns damals, eine Gitarre mit dazu zu holen', sagt Rebekka. Gesagt - getan: Seit März dieses Jahres verstärkt Veronika als drittes Glied das volkstümliche Dreigespann. Die 20-Jährige spielt seit 13 Jahren Gitarre.

    Sie studiert in Augsburg Mathe und Religion auf Realschullehramt. Für Auftritte kommt sie immer zurück ins Westallgäu. In der dritten Klasse hat Rebekka mit dem Zitherspiel begonnen. Musikalisch geprägt wurden sie und ihr 15-jähriger Bruder von Cousin und Cousine, die ebenfalls Hackbrett und Zither spielen. Besonders fesselte Rebekka der berühmte Filmmusikklassiker 'Der dritte Mann' aus dem gleichnamigen Film. 'Meine Cousine hat mir dieses Zitherlied immer vorgespielt.'Bei der Namensfindung der Gruppe haben viele kreative Köpfe mitgewirkt: vom Familienmitglied bis hin zum Feriengast. Und irgendwann stand der Name fest. Aber ein Name allein macht keine Musik. Daher üben die drei Jugendlichen täglich mindestens eine halbe Stunde an ihren Instrumenten. Alle zwei Wochen hilft Musiklehrerin Lucia Richter in Sulzberg, das Zusammenspiel zu verbessern. Das Repertoire der jungen Westallgäuer ist groß: Es reicht von verschiedenen Gattungen alpenländischer Volksmusik bis hin zu klassischen Titeln aller Epochen - mal langsam, mal schnell und fetziger. Taufen, Hochzeiten, Heimatabende, Kirchenkonzerte oder Ausstellungseröffnungen: Die Stubenmusiker sind gefragt - vor allem in die heimelige Adventszeit passen ihre Klänge. Bei Vereinen, im Altenheim oder in der Kirche will das Trio demnächst mehr zeigen 'als nur 08/15-Weihnachtslieder' (Rebekka). Um zu beweisen, was sie drauf haben, studieren die drei Musiker neben 'Alle Jahre wieder' auch unbekanntere Stücke wie 'Lustiges Schneetreiben' ein. So gern die 'Westallgäuer Saitenweise' vor Publikum steht und so viel Spaß das gemeinsame Musizieren auch macht: Statt Volksmusik hört Kilian lieber Radio - aber nur jene Sender, die moderne, angesagte Musik zu bieten haben.

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