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Schwere Vorwürfe nach Streik bei Karwendel

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Schwere Vorwürfe nach Streik bei Karwendel

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    Buchloe (bsk). Nach einem dreistündigen Warnstreik von rund 50 Mitarbeitern der Karwendel-Werke ist der Buchloer Betrieb gestern von Gewerkschaftsseite schweren Vorwürfen ausgesetzt worden. Betriebsleiter, Personalleiter und der kaufmännische Leiter von Karwendel hätten die Streikenden aufgefordert, an den Arbeitsplatz zurückzukehren und damit gedroht, dass andernfalls ihr Arbeitsplatz gefährdet sei. Die Verantwortlichen bei Karwendel waren gestern zu keiner Stellungnahme bereit. Die Pressestelle ließ jedoch verlauten: 'An den Vorwürfen ist nichts dran. Von massiver Einflussnahme auf den Streik oder Drohungen kann keine Rede sein.'Die Karwendel-Beschäftigten sind gestern dem Warnstreik-Aufruf der Gewerkschaft 'Nahrung-Genuss-Gaststätten' (NGG) gefolgt und haben von 5 bis 7 Uhr ihre Arbeit niedergelegt. Anlass sind Tarifstreitigkeiten zwischen den Arbeitgebern der Bayerischen Milchwirtschaft und der Gewerkschaft. Laut NGG haben die Arbeitgeber den Manteltarifvertrag gekündigt und fordern nun die Streichung von bezahlten Schichtpausen, die Abschaffung von zwölf freien Tagen ab dem 60. Lebensjahr und eine Reduzierung des Weihnachtsgeldes. Durch die Maßnahmen seien rund 600 Arbeitsplätze in Bayern gefährdet. In der vergangenen Woche hatten bereits Schichtarbeiter der Firma 'Nestlé' in Biessenhofen ihre Arbeit niedergelegt.

    'So etwas noch nie erlebt'Nachdem der Warnstreik vor den Toren von Karwendel gestern beendet war, empörte sich die Gewerkschaft in einer Pressemitteilung über das Verhalten der Karwendel-Verantwortlichen: 'Eine solche massive Einflussnahme und Einschüchterung, die an Nötigung grenzt, haben wir noch nie in der Bayerischen Milchwirtschaft erlebt', so der Allgäuer Geschäftsführer der Gewerkschaft NGG, Peter Schmidt. Trotz der Versuche, die Streikenden zum Weiterarbeiten zu bewegen, habe lediglich ein Teil der Leiharbeitnehmer und Ferienarbeiter 'dem Druck nicht standhalten können'. Die Betriebsleitung habe sogar die Polizei 'zu Hilfe gerufen', um die blockierten Zufahrten auf das Firmengelände zu räumen, heißt es bei NGG weiter. Die Buchloer Polizeiinspektion bestätigt einen Einsatz. Nach Rücksprache mit der Einsatzleitung in Kempten sei allerdings beschlossen worden, dass man nichts gegen die Streikenden unternehmen könne, heißt es bei der Buchloer PI.

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