Von Thomas Weiß Hirschegg Herbert John, der Vorsitzende des Allgäuer Skiverbandes (ASV), blickte bei der Jahreshauptversammlung auf eine 'absolut erfolgreiche Saison' zurück. Auch wenn die Erfolge nur schwer zu wiederholen seien, so könne man doch voller Zuversicht der Zukunft entgegen blicken, meinte der 49-jährige Kemptener. Die Versammlung fand wegen der 100-Jahr-Feiern des SV Casino Kleinwalsertal in Hirschegg auf österreichischem Boden statt. Der Blick zurück: Der dreifache Olympia-Triumph von Biathlet Michael Greis aus Nesselwang stehe freilich über allem, betonte John. Aber auch sonst stünden zahlreiche internationale und nationale Erfolge zu Buche. 'Das zu wiederholen, wird sehr, sehr schwer bis unmöglich'. Besonders stolz zeigte sich John, dass das Allgäu im vergangenen Winter nahtlos an das WM-Jahr 2005 angeknüpft habe und mit vier äußerst erfolgreichen Weltcup-Veranstaltungen der Welt gezeigt habe, wie man Top-Veranstaltungen organisiert. Als einen Meilenstein bezeichnete John die Eröffnung des Alpinen Trainingszentrums Allgäu (ATA), das die Erwartungen im ersten Winter voll erfüllt habe. Die Auslastung sei enorm, 112 Trainingstage mit durchschnittlich 3,3 Trainingseinheiten pro Tag habe ATA-Koordinator Florian Beck gezählt. Als unermüdlichen Kämpfer für das Trainingszentrum hob John noch einmal den DSV-Vorsitzenden Alfons Hörmann (Sulzberg) hervor, 'ohne den wir heute nicht da wären, wo wir sind'. Hörmann hatte sich aus terminlichen Gründen kurzfristig entschuldigt. Die intensivere Nachwuchsarbeit der letzten Jahre, so John, würde sich schön langsam bemerkbar machen. Vor allem die Langlauf-Offensive habe erste Früchte getragen. Von 19 deutschen Meisterschaften für den ASV entfielen 15 auf die Schüler- und Jugend-Klassen (siehe Zitat). DSV-Alpindirektor Walter Vogel bescheinigte den Allgäuern - nach schonungsloser Kritik vor zwei Jahren - auch enorme Fortschritte im Alpinen. 'Ihr seid auf dem richtigen Weg.' John formulierte als Ziel: 'Bei der Alpin-WM 2011 in Garmisch-Partenkirchen wollen wir mindestens einen Starter aus dem Allgäu.' Unverändert gut sei die Nachwuchsarbeit im Skispringen. Und auch die Nordische Kombination erwache schön langsam aus ihrem Dornröschenschlaf. 'Es gibt die ersten hoffnungsvollen Talente.'
Schanzen auf Vordermann bringen Der Blick nach vorn: Im Mittelpunkt der ASV-Strategien stehen laut John die Dezentralisierung im Skisprung und der Ausbau im Biathlon. Deshalb sei man drauf und dran, die Schanzen-Anlagen in Bad Faulenbach, Buchenberg und Scheidegg auf Vordermann zu bringen, und das Trendsportzentrum in Nesselwang fertig zu stellen. 'Wenn diese Projekte fertig sind, haben wir im ganzen Allgäu ideale Trainingsbedingungen.' Für das Trainingszentrum Nesselwang sei ein erster Testlauf der deutschen Biathlon-Nationalmannschaft für Oktober geplant. 'Natürlich wünschen wir uns nach dem Erfolg von Michi Greis, dass die Trainer in Nesselwang nur so überrannt werden vom Nachwuchs.'Die Finanzen: 'Eine der spannendsten Herausforderungen' nannte John die finanzielle Bewältigung aller anstehenden Aufgaben. Bei seinem Amtsantritt vor vier habe es noch 14 000 Euro Zuschüsse gegeben, im letzten Jahr nur noch 2000 Euro. Dennoch sei die Bilanz positiv. Nur dank der im vergangenen Jahr beschlossenen Solidar-Umlage der Vereine (50 Cent pro Mitglied) könne man die ASV-Projekte jährlich mit 25 000 Euro unterstützen. Weitere ASV-Ehrungen im Allgäu-Sport-Teil auf der Seite 8, 'Politik'.