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Schweinlang besteht seit über 650 Jahren

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Schweinlang besteht seit über 650 Jahren

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    Kraftisried-Schweinlang | ram | Die Wurzeln des 855 Meter hoch gelegenen Dorfes Schweinlang reichen weit zurück. Der heutige Kraftisrieder Ortsteil bestand schon lange vor der ersten urkundlichen Erwähnung in einem Schriftstück des Fürststiftes Kempten anno 1357. Neben der Schreibweise Swinang existierten auch Sywank und Swininwang, ab dem 16. Jahrhundert heißt der Ort Schweinlang. Alle Bezeichnungen bedeuten 'Schweinegefilde'.

    Schweinlanger Grundherrschaften waren bis zur Säkularisation 1802 das Kloster Kempten und das Hochstift Augsburg. Die stiftskemptischen Leibeigenen waren die 'Gotteshausleute', die Augsburger Untertanen wurden 'Bischöfliche' genannt.

    1394 hob die Herrschaft Kipfenberg von den Untertanen die Steuerabgabe, den Zehnt, ein. Noch 1444 bildeten drei Güter, darunter der Maier- und der Widumhof, einen Bestandteil dieser kleinen Herrschaft, nordwestlich von Kraftisried. Die obrigkeitliche Erlaubnis zum Bau einer Eulogius-Kapelle bekamen die Schweinlanger 1668, 1681 legten sie den Grundstein zu einem Neubau der Kapelle des heiligen Josefs. Zuvor allerdings musste die Gemeinde die Unterhaltungspflicht auf sich nehmen - Kapelle und Pflicht bestehen heute noch.

    Vom Bauernkrieg 1525 blieb Schweinlang nicht unberührt. Im Dreißigjährigen Krieg erfuhren die Dorfbewohner Leid, Drangsal und Tod. Nach Kriegsende besaßen die Bauern Peter Huber und Matthäus Lederle 1649 jeweils nur noch ein Pferd und eine Kuh. In den napoleonischen Kriegen bis 1814 verloren auch Soldaten aus Schweinlang ihr Leben. In den Kriegsjahren 1914 bis 1918 fielen sechs, von 1939 bis 1945 elf Soldaten aus Schweinlang.

    Um das Jahr 1900 hatte Schweinlang noch 16 landwirtschaftliche Betriebe und nur drei Privathäuser mit insgesamt 117 Einwohnern. Bis 1968 konnte sich das Gasthaus 'Alpenrose' halten, die örtliche Sennerei bestand bis zum Jahre 1971. Heute besteht Schweinlang aus neun landwirtschaftlichen Anwesen, davon vier Milchviehbetriebe sowie 26 Privathäusern mit insgesamt 102 Einwohnern. Kraftisrieds Bürgermeister Hans Hartmann ist ein Schweinlanger, und er weiß die schöne Natur und die gute Höhenluft dieses Fleckchens Erde zu schätzen.

    Am Samstag, 21. Juli, 20.15 Uhr Festeröffnung im Zelt mit den Günztaler Alphornbläsern und anschließendem Stimmungsabend mit den 'Ampoer Viehscheid Buaba' aus Ampo bei Illerbeuren/Kronburg. Am Sonntag, 22. Juli, 10.15 Uhr Festgottesdienst mit anschließendem Frühschoppen, Mittagessen und Unterhaltung durch die Musikkapelle Kraftisried. Familiennachmittag mit Kutschfahrten, Streichelzoo, Kinderschminken, Torwandschießen, Graskegeln sowie Kaffee und Kuchen.

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