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Artikel: Schwarze Zahlen, große Pläne

12. September 2008 00:00 Uhr von Allgäuer Zeitung

Pflegeheim Im Nesselwanger Spital tut sich derzeit Einiges

Nesselwang | mar | Das Alten- und Pflegeheim der Heilig-Geist-Stiftung Nesselwang ist mit 80 Bewohnern voll belegt, schreibt schwarze Zahlen und hat neue Pläne. Das erfuhren die Marktgemeinderäte von Vizebürgermeister Gerhard Straubinger, der einen Bericht über die Entwicklung des Spitals abgab.

In Vorbereitung ist die Sanierung des Nebengebäudes, in dem bislang drei Altersheimplätze untergebracht sind. Dort könnten Kleinwohnungen entstehen, deren Mietern altersgerechtes, betreutes Wohnen angeboten werden soll. Auch personell gibt es Neuigkeiten: Nachdem ihre Vorgängerin aus gesundheitlichen Gründen aufhörte, ist jetzt Nicole Klingner Pflegedienstleiterin, berichtete Straubinger. Organisatorisch steht eine Überarbeitung der aus den 1970er Jahren stammenden Stiftungsverfassung an, kündigte Bürgermeister Franz Erhart an. Er leitet von Amts wegen den Kleinen Verwaltungsausschusses, der das laufende Geschäft führt. Seit 1991 gehören Imelda Reinold und seit 2000 Gerhard Straubinger als Vertreter der Nesselwanger Bürger dem Gremium an. 24 Sitzungen absolvierte es vergangenes Jahr, heuer waren es bereits 16, so Straubinger.

Der Große Verwaltungsausschuss, den der Landrat leitet, kommt meist nur einmal pro Jahr zusammen.

Nach der Erweiterung des Heimes in den Jahren 1971 und 1972 standen von 1997 bis 2002 der Neubau des Pflegetraktes und die Sanierung des Altbaus auf dem Programm. Knapp zehn Millionen Euro wurden in die Baumaßnahmen investiert, bei denen 82 Pflege- und drei Altenheimplätze, alle in Einzelzimmern, entstanden. Diese Investitionen seien noch abzuzahlen, so Straubinger, während das laufende Geschäft schwarze Zahlen schreibe. So belief sich der Ertrag im vergangenen Jahr auf 2,5 Millionen Euro. Heuer steige er deutlich an. Insgesamt 60 Mitarbeiter beschäftigt das Heim. Unterstützt werden sie von einer Reihe ehrenamtlicher Helfer.

Ludwig Reffler, der um die Informationen gebeten hatte, fragte, ob man mit dem Marktgemeinderat das Haus besichtigen und mit der Pflegedienstleistung sprechen könne. Eine Idee, die Bürgermeister Erhart "ganz toll" fand. Imelda Reinold nutzte die Gelegenheit, sich beim früheren Bürgermeister Josef Köberle für seinen Einsatz für das Spital zu bedanken: "Er hat uns in turbulenten Zeiten wieder in gutes Fahrwasser gebracht." Nach der Überarbeitung der Satzung sollte der Bürgermeister mehr Kontroll- als operative Aufgaben haben, regte Hans-Georg Allgaier an. Seine Sorge, die Gemeinde könnte bei finanziellen Problemen des Heims einspringen müssen, entkräftete Straubinger: "Die Gemeinde ist bei der Stiftung komplett außen vor."