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Schutz vor bösen Geistern

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Schutz vor bösen Geistern

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    Buchloe (hk). - Am morgigen Donnerstag feiert die katholische Kirche Mariä Himmelfahrt, das Hochfest der Mutter des Herrn. Vor allem in ländlichen Gegenden wird an diesem Tag altes Brauchtum gepflegt. Blumen und Kräuter werden zur Weihe in die Kirche getragen. Im Wesentlichen handelt es sich dabei um Pflanzen, die in der Volksmedizin eine wichtige Rolle spielen. Als Würzbüschel, Kräuterboschen oder Weihsan finden die Pflanzen auf dem Dachboden, über der Tür, im Hergottswinkel oder im Stall ihren Platz. Schützen sollen sie vor Blitz, Hagel, Krankheit und bösen Geistern. Mariä Himmelfahrt ist eines der ältesten Marienfeste. Gregor von Tours berichtet darüber im 6., Johannes von Damaskus im 8. Jahrhundert. Für die Kräuterweihe ist eine liturgische Formel aus dem 10. Jahrhundert nachweisbar. Ihren Ursprung hat die Segnung der Kräuter in einer Legende. Danach ließen die Apostel das Grab der Muttergottes noch einmal öffnen, aber sie fanden darin nur eine Fülle von Blumen. Erzählt wird auch, dass in dem Augenblick, als Maria in den Himmel aufgenommen wurde, dem Grab ein Duft wie von Kräutern und Blumen entstiegen sei. Herzstück des Kräuterboschens ist die Königskerze, deren heilende Wirkung Pfarrer Sebastian Kneipp hoch schätzte. Der Volksmund hat für sie die Beinamen Himmelbrand, Muttergotteskerze und Marienlicht geprägt. Feste Bestandteile des Straußes sind auch Johanniskraut, Kamille, Goldenes Labkraut, Frauenmantel, Schafgarbe, Holunder, Getreide, Salbei, Huflattich, Minze und Baldrian. Nicht zuletzt werden zur Zierde Garten- und Feldblumen eingebunden.

    40 Tage feucht Mit Mariä Himmelfahrt beginnt der 'Frauendreißigst', der bis zu Maria Geburt am 8. September dauert. Den Kräutern, die man in dieser Zeitspanne sammelt, wird eine dreifache Heilkraft zugeschrieben. Auch als Wetter-Lostag gilt der 15. August. Nach einer Bauernregel soll es 40 Tage feucht bleiben, wenn es an Mariä Himmelfahrt regnet. Aber: 'Mariä Himmelfahrt im Sonnenschein, gibt's meistens viel und guten Wein.'

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