Buchloe | bz | Netzwerk "Jugend - sicher im Verein" hinter diesem neuen Namen steht ein Arbeitskreis von aktiven Mitgliedern Buchloer Vereine. Seit März 2007 treffen sich Leiter von Kinder- und Jugendgruppen in etwa dreimonatigen Abständen.
Die Organisation, Vorbereitung und Leitung des Gesprächs übernehmen bisher Iris Bünger, die Initiatorin des Projektes, von der Wasserwacht Buchloe, Hermine Huber von der Notrufstelle für Opfer sexueller Gewalt Kaufbeuren/Ostallgäu und Cornelia Herzog vom Kinderschutzbund Buchloe.
Schlummernde Gefahren
Ursprünglich gründete sich der Arbeitskreis in dem Wissen, dass in der Arbeit mit Kinder-/Jugendgruppen Gefahren schlummern, gerade durch die vertraute Situation. "Die Sicherheit unserer Kinder und Jugendlichen im Verein ist uns eine Herzensangelegenheit", beschreibt Iris Bünger den Sinn des Netzwerks.
Drei Arten von Gewalt

Über Monate Beziehung vorgetäuscht
Online-Beziehung mit angeblichem Rockstar: Frau aus Günzburg fällt auf Liebesbetrüger rein
Gemeinsam formulierten die Mitglieder die Ziele des langfristig und nachhaltig geplanten Arbeitskreises. Oberste Priorität habe der Schutz aller Beteiligten in den Kinder- und Jugendgruppen der Vereine vor drei Arten von Gewalt - der körperlichen, der seelischen und der sexuellen Gewalt.
Dem dritten Punkt wendet sich die Initiative intensiv zu: "Bei sexueller Gewalt geht es insbesondere um den Schutz der Kinder, Jugendlichen und Jugendleiter vor sexuellen Übergriffen, sexualisierter Atmosphäre sowie geschlechtsspezifischen Diskriminierungen."
Ziel des Netzwerks sei es, Kinder und Jugendliche zu schützen. Erreicht werden soll dies unter anderem durch Kursangebote für Kinder und Jugendliche (läuft bereits) sowie für Leiter - aber auch Sensibilisierung und die Aneignung von Wissen gehörten dazu.
Das Netzwerk "Jugend - sicher im Verein" ist seit seiner Gründung schon aktiv geworden. "Wir haben alles gesammelt, was bereits an geschriebenen und ungeschriebenen Regeln auf verschiedenen Ebenen existiert oder entwickelt wird", berichtet die Initiatorin des Projekts. Es wurde ein Katalog angelegt von Möglichkeiten, Prävention im Vereinsalltag zu verwirklichen.
Fehler vermeiden
Als Nächstes sei eine Schulung notwendig. Der Kurs diene auch dazu, dass sich niemand überfordert fühlt und Fehler vermieden werden. Schwerpunkte sind unter anderem umfassende Wissensaneignung zum Beispiel über Auffälligkeiten von Opfer und Täter, Sensibilisierung zum Thema, Wahrnehmungsschulung, die eigene Einstellung überprüfen sowie das richtige Handeln bei Erkennen/Verdacht.
Optimal wäre auch eine Schulung von Vorsitzenden. Der Bayerische Jugendring bietet Referenten für eine Informationsstunde an. Er nennt auch Kursreferenten und bezuschusst Kurse. Durch den Arbeitskreis "Jugend - sicher im Verein" sind gemeinsame Kurse vor Ort möglich.
Zur Vorstellung des Netzwerkes für alle Buchloer Vereine wurden Vorstände sowie die Gruppenleiter der bis jetzt teilnehmenden Vereine eingeladen. Die Vorstellung findet am Donnerstag, 24. Juli, um 19.30 Uhr im Rotkreuzhaus in statt.