Es war ein lapidarer Satz von Bürgermeister Wolfgang Schramm, der das Ende der Schule in Reinhardsried einläutete: "Wir haben ab dem Schuljahr 2010/11 weniger Schüler, daher wird die Grundschule Reinhardsried geschlossen." Die Schließung stamme nicht aus seiner Feder, betonte der Rathauschef. Das Aus dieser Schule beschloss die Volksschule Unterthingau. Allerdings, so Schramm, könnten die Schulräume während der Generalsanierung der Unterthingauer Schule noch benötigt werden. Es könnten dann einige Klassen ausgelagert werden, um den Schulbetrieb weiter aufrecht zu erhalten.
Marktrat Hans Frank aus Reinhardsried bedauerte diese Entwicklung, obwohl sie absehbar gewesen sei. Das Dorf verliere einen wichtigen Teil der Infrastruktur und seines Selbstverständnisses. Schramm ergänzte, dass die Schule auch aus wirtschaftlichen Gründen nicht gehalten werden könne. Vonseiten des Staates werde sogar ein Anbau an die jetzige Volksschule Unterthingau für wirtschaftlich sinnvoll gehalten, um weitere Schulen des Verbands schließen zu können.
Laut einem Einwurf von Bernhard Dolp sollte daher rechtzeitig gegen eine mögliche Schließung der Grundschule in Oberthingau vorgegangen werden. "Wenn diese Schule geschlossen würde, hätte Unterthingau überhaupt keine Grundschule mehr, das kann doch nicht sein", sagte Dolp. Denn aufgrund der Schülerstärke könnte Unterthingau eine eigene Grundschule bilden, stattdessen würden die eigenen Kinder "in der Gegend herumgefahren".
Rat Dominikus Schrägle beantragte, dass Rektor Ottmar Hengge in Kürze dem Gremium "Rede und Antwort" stehen solle.
Leerstand nicht gut geheißen
Zu Schramms Info, dass die Reinhardsrieder Schule bei der großen Sanierung der Volksschule Unterthingau als Ausweichquartier zur Verfügung stehen soll, beschloss das Gremium, dass erst dann darüber entschieden werden soll, wenn die Maßnahme konkret ins Haus steht. Das Gebäude könne nicht jahrelang für eine eventuelle Auslagerung von Schülern freigehalten werden. Denn möglicherweise werde die alte Schule schon bald anderweitig genutzt. Ein mehrjähriger Leerstand wurde nicht gutgeheißen.