MZ: "Schule energetisch total im Eimer"

24. Januar 2009 00:00 Uhr von Allgäuer Zeitung
beckmann

Leserstammtisch I - Woringer Bürger diskutieren über notwendige Maßnahmen

"Es wird nicht alles finanzierbar sein, was wir uns vorgenommen haben." Mit diesen Worten fasste Bürgermeister Volker Müller beim -Leserstammtisch im Gasthaus Adler in Woringen die Ausgangslage der Gemeinde für das Jahr 2009 zusammen. Anschließend gab er den Anwesenden einen Überblick über Maßnahmen, die dringend erforderlich seien.

Schulsanierung: Die Grundschule sei energetisch "total im Eimer. Wir kommen an einer Sanierung nicht vorbei", erklärte der Gemeindechef. Die Planung für die Renovierung sei für dieses Jahr angesetzt. Bis 2010 soll das Projekt abgeschlossen sein. "Das wird uns eine ganze Stange Geld kosten. Deshalb hoffen wir, dass wir vom Förderprogramm der Regierung etwas abkriegen." Die Kosten schätzt er auf rund 500000 Euro. Vor allem bei der Wärmedämmung müsse dringend nachgebessert werden.

Wirtschaftswege: Viele Wege im Außenbereich sind laut Johannes Haug marode und müssen dringend saniert werden. "Die Landwirte brauchen vernünftige Wege, um zu ihren Flächen zu kommen", sagte der Zweite Bürgermeister. Auch Fahrradfahrer und Spaziergänger könnten davon profitieren. Mit dem Amt für Ländliche Entwicklung in Krumbach habe es bereits Gespräche gegeben.

"Es dauert aber einfach zu lang." Bis zu 70 Prozent aus dem Staatstopf seien möglich.

Fahrradweg: Haug machte zudem darauf aufmerksam, dass die Landstraße zwischen Woringen und Darast, die ehemaligen B 19, ein Sicherheitsrisiko für Fahrradfahrer darstelle, da die enge Fahrbahn vor allem von Lastern der nahe gelegenen Kiesgrube genutzt werde. Um die Situation zu entschärfen, sprach er sich für den Bau eines Fahrradwegs aus. Ob eine einfache Variante (Kosten: rund 50000 Euro) ausreiche oder der Radweg voll ausgebaut werden muss (rund 150000 Euro), sei noch unklar. "Wir müssen schauen, was möglich ist. Bürgermeister Müller fügte hinzu, dass bereits Gespräche mit dem Landratsamt und der Regierung von Schwaben über den rund 1,5 Kilometer langen Streckenabschnitt stattgefunden hätten. "Allein schaffen wir das auf jeden Fall nicht", so der Gemeindechef.

Müntschhof: Bürgermeister Müller bleibt dabei: auf dem Gelände des ehemaligen landwirtschaftlichen Anwesens soll, wie berichtet, vorerst kein Zentralgebäude entstehen. Dies habe bereits der alte Gemeinderat so beschlossen. Zudem sei kein Investor in Sicht, der sich für das Gelände interessiere. "Wenn wir irgendwann einen zweiten Dorfladen brauchen, kann man immer noch darüber reden."

Finanzielle Situation: Die Pro-Kopf-Verschuldung der Gemeinde von rund 1800 Euro sei hoch, teilte Müller mit. Allerdings verfüge Woringen über 54 Bauplätze, von denen 15 in diesem Jahr erschlossen werden sollen. Wegen der guten Anbindung zur Autobahn sei die Gemeinde auch für viele Unternehmen interessant.

So habe man das Grundstück direkt an der A7, das noch vor rund zwei Jahren als Standort für ein Großkino im Gespräch war, an eine Maschinenbau-Firma verkaufen können. Wegen der unsicheren wirtschaftlichen Lage hätten viele Unternehmen aber noch nicht mit dem Bau begonnen.