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Schulbus kommt häufig zu spät

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Schulbus kommt häufig zu spät

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    Kinder versäumen Unterrichtsbeginn ­ Günzacher Eltern verlieren Geduld Günzach/Obergünzburg (sg). Günzachs Volksschüler kommen oft zu spät zur Schule nach Obergünzburg. Spätestens seit letztem Schuljahr brachten Eltern dies bei verschiedenen Stellen wiederholt vor. Im Januar wurde das Thema im Gemeinderat Günzach behandelt, davor hatte sich auch der Schulverband damit beschäftigt. Aber kaum hat das neue Schuljahr begonnen, haben die Schüler erneut mehrmals den Unterrichtsbeginn versäumt. Uwe Schröder, einer der Väter, verliert die Geduld. Er fürchtet, dass im Winter aus den fünf bis zehn Minuten eine Viertelstunde Verspätung wird. 'Das kann doch wohl nicht sein.'

    Laut Fahrplan soll der Schulbus in Günzach um 7.34 Uhr abfahren. Tatsächlich hatte er jedoch von 12. bis 17. September fünfmal zwischen neun und 16 Minuten Verspätung. Mit der Folge, dass laut Schröder rund 70 Kinder den Unterrichtsbeginn versäumten. Dies sei bedauerlich, aber nicht zu ändern, bekamen die Eltern wiederholt zu hören. Aber damit wollen sie sich nicht mehr zufrieden gehen. Schließlich bedeute dies auf Dauer für die Kinder, Nachteile in der Schule in Kauf nehmen zu müssen. Mit einer Unterschriftenaktion wollen Eltern ihre Forderung nach pünktlichen Abfahrtszeiten unterstreichen.

    'Wenn der Bus fahrplanmäßig fahren würde, hätten wir das Problem nicht', meint Schulverbands-Vorsitzender Herbert Schmid, der die Verspätungen auch im Zusammenhang mit der Baustelle am Oberen Markt in Obergünzburg sieht. Für die Einhaltung des Fahrplans sei das beauftragte Busunternehmen zuständig. Als Linienbus verkehrt der Bus von Görisried nach Obergünzburg. Er lässt in Günzach zunächst die Realschüler einsteigen und bringt sie nach Obergünzburg. Dann fährt derselbe Bus im Auftrag des Schulverbandes zurück nach Günzach, um die Volksschüler nach Obergünzburg zu bringen.

    Bereits im vergangenen Jahr ist die Abfahrtszeit ab Görisried um fünf Minuten vorverlegt worden. 'Aber das reicht anscheinend nicht', so Schmid. Er wolle jetzt mit RBA (Regionalbus Augsburg) erneut verhandeln, ob eine weitere Vorverlegung möglich ist und er werde auf Pünktlichkeit pochen. Schließlich bestehe ein Vertrag. 'Sonst müssen wir überlegen, einen zweiten Bus einzusetzen. ' Aber das sei auch eine Frage der Bezahlbarkeit.

    Rücksicht auf Kunden

    Wie der RBA-Betriebsleiter Herbert Schweidler gegenüber der Allgäuer Zeitung erklärte, sehe er keine Möglichkeit, die Abfahrtszeiten in Görisried noch weiter vorzuverlegen. In erster Linie müsse Rücksicht genommen werden auf die Kunden im Linienverkehr. Für sie dürfe sich die Situation nicht verschlechtern.

    'Ich mache den Fahrplan nicht', sagte gestern Günzachs Bürgermeister Georg Häring zu dem Problem, das wiederholt im Gemeinderat zur Sprache kam. Aber sicher müsse man bestrebt sein, dass Schüler pünktlich zum Unterricht kommen. Zumindest für dieses Schuljahr neu zu sein schien das Problem für Schulleiter Manfred Roithmeier. Bereits bei einer Schulverbandssitzung im Dezember 1999 ­ damals schon ging es um die Klage, dass die Günzacher Schüler oft zu spät in den Unterricht kommen ­ hatte Roithmeier diesen Umstand nicht bestätigt.

    'Lediglich Koordinator'

    Er könne, so erklärte er jetzt gegenüber der Allgäuer Zeitung, nicht viel dazu sagen, da sein Stellvertreter Josef Neher den Plan für die Fahrschüler mache. Der wiederum sieht sich lediglich als Koordinator und beruft sich auf die RBA, die den Fahrplan einhalten müsse. So direkt, sagt Schulleiter Roithmeier, habe ihn aber auch noch niemand mit dem Problem konfrontiert.

    An das Schulamt wurde das Thema jetzt ebenfalls herangetragen. Für die Lösung des Problems, so hieß es dort, müsse der Sachaufwandsträger in Absprache mit der Schulleitung sorgen. Fest stehe aber, dass es nicht die Regel sein könne, dass Schüler unpünktlich zum Unterricht kommen. Nächste Woche sei ein Besprechungstermin anberaumt. Eine weitere Schwierigkeit, die bei der Schülerbeförderung von Obergünzburg aus mittags aufgetreten war, ist laut Schulverbands-Vorsitzendem Schmid inzwischen gelöst: 'Alle wissen jetzt, wo ihre Busse abfahren.'

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