Anhand eigener praktischer Eindrücke und Erfahrungen lernt es sich oft am besten. Schüler des Jakob-Brucker-Gymnasiums in Kaufbeuren haben daher nun die Möglichkeit, während eines Projektes die kulturellen Gemeinsamkeiten der deutsch-tschechischen Geschichte näher kennenzulernen.
Die Jugendlichen erstellen eine Kino- und Theatergeschichte von Jablonec (Gablonz an der Neiße). So, heißt es seitens der Schule, könnten sie selbst nachvollziehen, wie eng historische Entwicklungen und politisches Handeln mit dem Kulturbetrieb verknüpft sind. Ziel des Projektes ist es, ein Gefühl für die Wichtigkeit freiheitlich-demokratischer Strukturen zu entwickeln. Auch die kulturellen Gemeinsamkeiten könnten auf diese Weise vermittelt werden.
Jugendliche besuchen Archive in der Partnerstadt
Jablonec ist seit 2009 Partnerstadt von Kaufbeuren. Dort besuchen die teilnehmenden Jugendlichen im Frühjahr die Handlungsorte und einschlägigen Archive, um sich vor Ort intensiv mit der Thematik zu befassen. Von Kaufbeuren aus finden Internetrecherchen und die Pressearbeit statt. Eine Zeitzeugenbefragung rundet das Ganze ab.
Im Sommer steht eine Diskussion mit deutschen und tschechischen Jugendlichen, Lehrern und Zeitzeugen auf dem Programm. Zudem erstellen die Schüler eine Ausstellung samt Dokumentation. Den Abschluss des Projektes stellt eine Podiumsdiskussion im Herbst dar.
Yvonne Halder vom Koordinierungszentrum Kaufbeuren-aktiv meint: 'Ein wünschenswerter positiver Nebeneffekt für die Stadt wäre es, wenn bereits bei den Jugendlichen viele möglichst dauerhafte Kontakte zur Partnerstadt geknüpft und gefestigt werden.' Gefördert wird das Geschichtsprojekt 'Kino und Theater als Spiegel deutsch-tschechischer Geschichte im 20. Jahrhundert' vom Bundesprogramm 'Toleranz fördern – Kompetenz stärken'.
Projektträger ist der Verein zur Pflege von Wissenschaft und Kultur am Jakob-Brucker-Gymnasium. (az)