Bereits zwei Jahre zeigte sich das Wetter beim Eisrennen wenig gnädig, zwei Jahre, in denen der achtfache Meister im Internationalen Alpen-Allgäupokal, Roland Lepnik, auf seinen nächsten Titel warten musste. Auch heuer schien das Wetter dem MSC Steingaden einen Strich durch die Rechnung zu machen, denn wegen des Tauwetters musste der Samstag abgesagt werden. Doch am Sonntag konnte vor knapp 1000 Zuschauern gestartet werden.
Der Regen am Samstag präparierte im Zusammenspiel mit der Kälte eine wunderbare Eispiste, schwärmte Lepnik am Sonntag bei strahlendem Sonnenschein. Rund 200 Piloten gingen in 18 Klassen, von Motorrädern und Seitenwagen über Karts bis zum Auto, auf die Strecke. Zwar gab es einige unfreiwillige Bodenberührungen, wenn die Piloten zu schräg in den Kurven lagen, doch gingen die abgesehen von blaue Flecken glimpflich aus. Selbst der spektakuläre Überschlag eines Buggy blieb zumindest für den Fahrer folgenlos - für das Auto weniger.
Und auch Lepnik konnte endlich wieder aufatmen. Der zweifache Titelverteidiger auf dem Motorrad war bei den ersten Rennen in Leutkirch ohne Sieg in die Saison gestartet. "Blockade im Kopf", meinte er selbstzweifelnd. Doch vor heimischer Kulisse platzte bei dem Stöttener der Knoten: Oberschenkel und Ellbogen kratzten bei rasanter Fahrt in den Kurven wieder das Eis.
Mit acht Millimeter Spikes war Lepnik nicht zu schlagen und führt nun in der Klasse bis 250 ccm die Gesamtwertung an, während er mit 500 ccm Zweiter ist. In der Klasse mit 32mm Spikes liegt der 43-Jährige in beiden Klassen auf Platz zwei. "Damit bin ich zufrieden, denn die Konkurrenz hat sich enorm verbessert. Jetzt muss ich nachlegen, denn einen Titel will ich auf jeden Fall verteidigen", so Lepnik.
Auf des Vaters Spuren
Und auf des Vaters Spuren wandelten auch seine Kinder: Der 19-jährige Sohn Patrick wurde Zweiter im Kart und im Pkw ohne Spikes. Zudem landete er in drei Motorrad-Klassen (125, 250 und 500ccm) mit acht Millimeter Spikes in den Top Fünf. Tanja Lepnik (18) schaffte im Kart einen sechsten Platz.
Familiensport wird in Steingaden nämlich großgeschrieben. Denn neben den Familien Lepnik und Linder (Stötten), die im Skijöring glänzen, fuhr diesmal Motorradfahrer Markus Auhorn dreimal in die Top vier, nachdem in Leutkirch noch Matthias Auhorn (beide Marktoberdorf) gewonnen hatte. Insgesamt zeigten sich der Vorstand des MSC über den reibungslosen Ablauf und die Fahrer über die Piste sehr zufrieden, während das Publikum starke Rennen sah.