Landkreis und Gaststättenverband zeichnen Schankgärten und Caféterrassen aus. Von Nicole Siebert Marktoberdorf/Ostallgäu Sie gehören zur bayerischen Lebensart einfach dazu. Die Biergärten, die im Sommer zu gemütlicher Rast mit Brotzeit und einer frischen Maß Bier einladen. Vor zehn Jahren kürte der Landkreis Ostallgäu mit dem Hotel- und Gaststättenverband zum ersten Mal die schönsten Biergärten, Café- oder Restaurant-Terrassen. In diesem Jahr lebte dieser Wettbewerb wieder auf. 30 Betriebe von Buchloe bis Füssen nahmen teil, jetzt wurden sechs Vorzeigebetriebe ausgezeichnet. Sie sind in Marktoberdorf, dem mittleren Landkreis und in Füssen zu finden.
Ausgezeichnet wurden der Landgasthof 'Hubertus' in Apfeltrang, das Café Greinwald in Marktoberdorf als schönste Caféterrasse, der Biergarten des Gasthof 'Hirsch' in Unterthingau, der Garten der Gaststätte 'Fentilator' in Marktoberdorf und das Elbsee-Restaurant in Aitrang in der Kategorie Restaurantgarten. Außerdem vergab die Jury einen Sonderpreis für besondere Originalität in der Kategorie Biergarten an das Lokal 'Woaza' Weizenbrauerei in Füssen. Im Juni besuchte eine Kommission die 30 Biergärten und Restaurant- und Caféterrassen im Ostallgäu, die zum schönsten Biergarten im Kreis gekürt werden wollten. Hartmut Stauder Kreisfachberater für Gartenkultur und Landespflege am Landratsamt, Heinz Dieter vom Verbraucherschutz, Franz Krautzberger von der Abteilung für Tourismusförderung am Landratsamt, Roswitha Rager Vorsitzende des Gartenbauvereins Untergermaringen, Werner Sepp und Wolfgang Sommer vom Hotel- und Gaststättenverband. Doch was gehört eigentlich dazu, um bei den besten im Kreis zu sein? 'Wir haben anhand eines Bewertungsbogens Punkte verteilt', erklärt Stauder. Ihr Augenmerk legten die Juroren auf die Bereiche Ökologie, Abfallvermeidung, Energieeinsparung, den Blumenschmuck, Baumarten, den Sichtschutz sowie auf die Möblierung und Beleuchtung. Ist das Lokal kinderfreundlich, wie sind die sanitären Anlagen, wie ist die allgemeine Sauberkeit und ist der Betrieb behindertengerecht? Nach diesen Gesichtspunkten wurden die Betriebe durchleuchtet. 'Eine behindertengerechte Ausstattung ist mit Blick auf unsere Gesellschaft, die immer älter wird, besonders wichtig', betonte Juror Wolfgang Sommer.
Nach einer zweiten Runde im September, bei dem sich 20 Betriebe nochmals der Jury stellten, standen die Sieger fest:
'Der Landgasthof ,Hubertus` in Apfeltrang lässt für die Bedürfnisse von Kindern, Senioren und Behinderten keine Wünsche offen', heißt es in der Begründung der Juroren. Deshalb wurde dieser Restaurantgarten ausgezeichnet. Das Café Greinwald in Marktoberdorf besticht, so die Meinung der Jury, besonders 'durch den üppigen Blumenschmuck, der mit viel Liebe und Aufwand gepflegt wird'. Ein beliebtes Ausflugsziel ist das Elbsee-Restaurant Aitrang. 'Es ist Restaurant, Biergarten und Caféterrasse zugleich und deckt diese Sparten hervorragend ab', so das Urteil. 'Trotz des Massenansturms bei schönem Wetter versteht die Leitung dem Gast ein Stück Gemütlichkeit zu geben.' Ein 'klassischer Biergarten mit Kastanien' ist der Garten des Gasthofes 'Hirsch' in Unterthingau. 'Die Anlage ist ein Musterbeispiel für die Wiederbelebung einer alten Biergartentradition in einem bayerischen Dorf', heißt es in der Begründung. Auch der Garten der Gaststätte 'Fentilator' in Marktoberdorf gehört jetzt zu den ausgezeichneten Biergärten im Landkreis. Er ist eine Neuanlage und 'verdient aufgrund Ausstattung und Atmosphäre als ,Trendbiergarten` herausgestellt zu werden'.
'130 000 Menschen im Landkreis wollen das Leben angenehm gestalten', sagte Landrat Adolf Müller bei der Preisverleihung. Einheimische und Gäste sollen Freude haben und der Gastwirt soll sein Einkommen in der Freiluftsaison verbessern können. 'Wir wollen den Betrieben eine Hilfe an die Hand geben', erklärte Hartmut Stauder. Deshalb habe das Gremium Wert drauf gelegt, dass die Teilnehmer neben einer Urkunde einen ausführlichen Bericht bekamen.