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Schmelcher : Erst der Vater, dann der Sohn

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Schmelcher : Erst der Vater, dann der Sohn

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    Lindenberg: Bildhauer bekommt den Kulturpreis. Von Petra Berners Lindenberg Der Bildhauer Max Schmelcher ist Preisträger des Kulturpreises der Stadt Lindenberg (Landkreis Lindau). Der mit 2 000 Mark dotierte Preis wird seit 1987 vom Stadtrat an Künstler vergeben, deren künstlerisches Schaffen mit der Stadt verbunden ist und die weit über die Stadtgrenze hinaus bekannt sind. Sieben Jahre vor Max Schmelcher hatte bereits sein Vater, der 1998 gestorbene Maler Herbert Schmelcher, die Auszeichnung erhalten.

    Damit werde ein 'experimentierfreudiger' Künstler geehrt, 'der auch in Zukunft ein fester Bestandteil der Westallgäuer Künstlerszene sein wird', so Johann Zeh, der Bürgermeister von Lindenberg und Schirmherr der 33. Westallgäuer Kunstausstellung, bei der Eröffnung.

    Rückblick auf 100 Jahre

    Der 1956 in Lindenberg geborene Bildhauer und Maler ist selbst bei der Kunstausstellung im Lindenberger 'Löwen'-Saal vertreten, die sich diesmal als Rückblick auf das künstlerische Schaffen der vergangenen hundert Jahre versteht. Mit der jungen, in den 50er Jahren geborenen Künstlergeneration, schlägt sie eine Brücke ins nächste Jahrhundert.

    In seiner Heimat Westallgäu ist Max Schmelcher mit einigen Kunstwerken im öffentlichen Raum vertreten. Gerade erst wurde ein Brunnen im Pausenhof des umgebauten Lindenberger Gymnasiums fertig. Für eine ortsansässige Brauerei schuf er eine Bronzeskulptur, die einen Bierkutscher bei der Arbeit darstellt. Von Max Schmelcher, der vier Jahre lang Vorsitzender des Berufsverbands der bildenden Künste Schwaben-Süd war, stammt auch die Brunnenanlage in Kempten- Heiligkreuz.

    Vielseitiger Künstler

    1995 stellte der vielseitige Künstler in der Residenz in Kempten Torf-Installationen aus, für die er den Debütantenpreis des Bayerischen Kultusministeriums bekam. Die Torfgebilde sind in ständiger Bewegung: Je nach Temperatur und Luftfeuchtigkeit schrumpfen oder schwellen sie an. Seine Naturverbundenheit zeigt der Künstler auch mit Holzstelen, die er am Jahreszyklus und den Himmelsrichtungen ausrichtet. Ungewöhnlich sind Schmelchers Konzerte auf eigenen Klangskulpturen aus Holz und Metall, zusammen mit dem Pianisten Herbert Wiedemann, Professor für Improvisation an der Musikhochschule Berlin, und Markus Haider.

    Schmelcher ist Absolvent der Akademie der bildenden Künste in München, die er 1988 mit dem Diplom verließ. Er kehrte in seine Allgäuer Heimat zurück und ist seither als Bildhauer und Maler tätig. Vor dem Studium hatte Schmelcher eine Schreinerlehre und ein Praktikum als Bühnenbildner gemacht und war fünf Jahre lang im Nahen Osten unterwegs.

    Die Entscheidung des Stadtrats für Max Schmelcher fiel einstimmig, nachdem man sich im Vorjahr nicht auf einen Preisträger hatte einigen können. Der Kulturpreis wurde in diesem Jahr zum 10. Mal vergeben. Vor Max Schmelcher erhielten ihn zum Beispiel die Maler Luis Gurschler und Johann Keller, Leo Hiemer, Autor des Films 'Leni muss fort', der Schriftsteller Heinrich Wiedemann und 1997 der Installationskünstler Stephan Huber, der heuer bei der Biennale in Venedig mit der Installation 'Passagen ins Ich' vertreten war.

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