Ein schlichtes Gebäude, dafür eine attraktive Außenanlage für alle Altersgruppen: Bis zum Frühjahr 2010 soll das Freibad Riezlern für rund 2,2 Millionen Euro komplett umgestaltet sein. Die Gemeindevertretung hat dem völlig neuen Konzept zur Sanierung und Attraktivierung der Anlage mit 17 zu sieben Stimmen zugestimmt.
Bis zu dieser Entscheidung war es ein steiniger Weg: Eigentlich sollte das Bad Ende Sommer 2008 abgerissen und bis zur heurigen Badesaison umgebaut sein. Doch explodierten während der Planungen durch ein beauftragtes Architekturbüro die Kosten - statt der abgesegneten 2,3 Millionen Euro lagen plötzlich fast 2,7 Millionen Euro auf dem Tisch - und diese beinhalteten noch nicht einmal eine Attraktivierung der Außenanlage. Der Rat zog die Notbremse, mit der Pohl GmbH wurde ein neues Architektenbüro mit der Planung beauftragt.
Zudem suchte die Verwaltung nach Einsparmöglichkeiten. Den Rotstift setzt die Gemeindevertretung jetzt beim Gebäude selbst an, statt eines Neubaus wird saniert. Kosten: gut 600000 Euro. Architekt Johann Pohl skizzierte das Gesamtkonzept für die Außenanlage.
Eine Attraktivitätssteigerung wolle er nicht durch Einzelmaßnahmen erreichen, sondern mit einem Angebot vom Kinderplanschbecken über eine Erlebnisrutsche und einen Sprungturm für Teenager bis hin zum Angebot für Erwachsene. Kosten: 1,6 Millionen Euro.
Für Kinder soll es künftig keinen abgeflachten Bereich im tiefen Becken mehr geben, sondern ein eigenes Kinderbad mit Attraktionen wie Geysiren und einem Wasserpilz. Der bisherige Nichtschwimmerbereich im großen Becken soll dafür vertieft und eine Sprudelliege zum Entspannen eingebaut werden.
"Ein Sprungbecken haben sie bereits, die Sprunganlage ist logische Folge", sagte Pohl. Er empfahl ein Ein- sowie ein Drei-Meterbrett.
"Wenn die Großrutsche neu gebaut wird, muss sie eine bestimmte Länge haben", betonte Pohl - 30 Meter interessierten heute keinen Jugendlichen mehr. Die Rutsche in Riezlern soll künftig 50 Meter umfassen mit vier 180-Grad-Kurven. Zudem soll für die Kleineren eine Breitrutsche entstehen. Saniert werden soll auch die Brücke am großen Becken. Geplant ist, schon im Frühjahr 2009 den Sprungturm aufzustellen. Im Herbst soll der Umbau beginnen und im Frühjahr 2010 das neue Bad eröffnen.