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Schlange liegt neben Bett

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Schlange liegt neben Bett

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    Von Ringelnatter im Schlafzimmer überrascht ­ Laut Experten völlig ungefährlich. Von Andrea Kümpfbeck Füssen Eine überraschende, nächtliche Besucherin hat Susanne Mücke einen riesigen Schrecken eingejagt: Als die 31-jährige Füssenerin am Donnerstag morgen aufwachte, erblickte sie vor ihrem Bett eine etwa 60 Zentimeter lange, dunkle Schlange. Sie flüchtete aus dem Schlafzimmer, alarmierte die Polizei. Die Schlange stellte sich schließlich als harmlose Ringelnatter heraus.

    Es war gegen acht Uhr, Susanne Mückes Mann Volker hatte das Schlafzimmer bereits verlassen. 'Und nichts gesehen', erzählt er. Als ihre neunmonatige Tochter Franziska lautstark nach ihrer Mama verlangte, sprang Susanne Mücke aus dem Bett ­ und zitternd zur Tür hinaus: Denn vor ihrem Bett ringelte sich eine lange, dunkle Schlange. 'Ich schlug die Tür zu und dichtete sie noch mit Handtüchern ab', erinnert sie sich. Die Polizei habe ihr erst geraten, die Terrassentür aufzumachen und abzuwarten, bis das Tier sich wieder aus dem Staub macht. Die Beamten kamen schließlich doch vorbei, suchten das Schlafzimmer nach dem Tier ab, fanden es hinter dem Heizkörper und identifizierten es als Ringelnatter, die im Gegensatz zur giftigen Kreuzotter völlig ungefährlich ist. Per Streifenwagen geleiteten sie die Natter ins Schlangenschutzgebiet beim 'Wiesbauer'.

    Wie die Ringelnatter ins Schlafzimmer gelangt war, ist unbekannt. Die Polizei vermutet, dass sie durch die offene Terrassentür quer durch die Wohnung geschlichen ist. Susanne Mücke glaubt eher, das Tier als blinden Passagier im Rucksack von ihrem Badenachmittag am Schwansee mit nach Hause gebracht zu haben. Diese Variante erscheint dem Schlangenexperten Alfred Fendt aus Sonthofen eher unwahrscheinlich. Vielmehr habe die Schlange, die in oder an Tümpeln, Weihern oder Wasserstellen lebt, wohl eher wegen der starken Regenfälle einen trockenen Unterschlupf gesucht. Zumal sie von Juli bis August ihre Eier legt und dafür immer auf der Suche nach einem warmen Nest ist, erklärt der Biologe Peter Harsch.

    'Im Ostallgäu kommen Ringelnattern noch häufig vor', sagt Fendt. Die längste, die ihm dort bisher begegnet ist, war 1,20 Meter lang. Im Oberallgäu dagegen gibt es die Natter, die man an ihrer dunkelgrauen Farbe und zwei gelben, halbmondförmigen Flecken am Kopf erkennt, nur noch an zwei Stellen: Ihre Lebensräume ­ Feuchtwiesen, Moorgebiete und Heuhaufen ­ werden immer seltener.

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