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Artikel: "Schauen, wo der andere Not leidet"

11. November 2008 00:00 Uhr von Allgäuer Zeitung
ralf lienert

SanktMartin In Gottesdiensten und bei Laternenumzügen geht es ums Teilen mit Armen

Oberallgäu | sir | Heute ist einer der aufregendsten Tage im Jahreslauf vieler Kindergarten- und Grundschulkinder: Abends steht der Martinsumzug an. Die Kinder singen "Ich geh mit meiner Laterne" schauen gebannt dem Martinsspiel zu, in dem ein Soldat seinen Mantel mit einem frierenden Bettler teilt.

"Das ist ein Tag, der bis heute aktuell ist", sagt Pfarrer Josef Albrecht aus Niedersonthofen. Es gehe darum "aufeinander zuzugehen, zu teilen, schauen, wo der andere Not leidet, Solidarität zu zeigen."

In Buchenberg teilt Pfarrer Mato Marijic Bastelbogen für Spardosen aus. "Da sollen die Buben und Mädchen dann einige Cent sparen und an Weihnachten ihre Gabe dem Jesukind an die Krippe in der Kirche legen." Geld, das dem Kindermissionswerk zu Gute kommen wird. Der Pfarrer sagt: "Es ist besser wenn viele Leute ihr Weniges teilen, als wenn nur einer viel gibt." Den Kindern werde an diesem Tag bewusst, "nicht nur an sich selbst zu denken, sondern mit anderen zu teilen". Ein Thema, das in den Kindergärten das ganze Jahr über aktuell ist, sagt Betzigaus stellvertretende Kindergartenleiterin Birgit Saur.

Schließlich müssten die Kleinen lernen, rücksichtsvoll miteinander umzugehen und auch die Spielsachen miteinander teilen. Wie in Betzigau geht es heute in allen Oberallgäuer Gemeinden um die Geschichte des Sankt Martin, in der Teilen groß geschrieben wird.

In Kimratshofen war der gut besuchte Laternenumzug bereits gestern: Kinder und deren Eltern zogen hinter dem Pferd mit dem Heiligen Martin, der im richtigen Leben Markus heißt, zum Feuerwehrhaus. "Wir wollen dadurch auch in den Kindern Verständnis wecken für Menschen, die arm sind," sagt Kindergartenleiterin Petra Augart.