Sie touren durch und um Oberstaufen herum - zwei Elektroautos. Das eine mit Automatik-, das andere mit Schaltgetriebe. Auf ihren Türen steht eE-Tour Allgäu. Zukunft zum Anfassen. Nach Oberstdorf sind nun auch in Oberstaufen Elektro-Fahrzeuge verfügbar, die Gäste und Einheimische in Hotels mieten können. Insgesamt werden fünf Autos in Oberstaufen für ein Jahr bereitstehen.
Das Projekt eE-Tour Allgäu untersucht touristische Möglichkeiten der Elektromobilität. Verschiedene Partner wie die Allgäuer Überlandwerke oder die FH Kempten arbeiten mit Gemeinden zusammen. Gefördert wird die Aktion durch die Bundesregierung.
Setzt man sich hinter das Lenkrad eines Elektroautos und dreht den Zündschlüssel um, passiert erstmal gar nichts. Zumindest hat es den Anschein. Der Motor ist so leise, dass man ihn gar nicht hört. "Sie können losfahren", sagt Maximilian Stahl, Diplom-Ingenieur der FH Kempten. Mit einem Tritt auf das Gaspedal macht das grün-weiße Gefährt einen kleinen Satz und setzt sich lautlos in Bewegung. Passanten bemerken erst spät, dass hinter ihnen modernste Technik anrollt. Lediglich bei starker Beschleunigung ertönt ein Klang, der an eine anfahrende U-Bahn erinnert.
Ein aufgeladenes, sprich betanktes Gefährt kann circa 100 Kilometer zurücklegen. Die teilnehmenden Gemeinden haben deshalb gemeinsam mit dem Magazin Merian spezielle Reiseführer kreiert. So gibt es einen Merian Mobil für Oberstaufen, Oberstdorf oder auch für Füssen. Darin werden verschiedene Ausflugsziele genannt, die problemlos mit den E-Autos vom jeweiligen Standort aus erreicht werden können. Die Hefte erhält man bei der Wagenübergabe.
Das Allgäu als größte zusammenhängende Ferienregion Deutschlands orientiert sich mit dem Forschungsprojekt an einem wichtigen Trend: Nachhaltigkeit.
Das bestätigt auch Andrea Presser von Oberstaufen Tourismus: "Neben den E-Bikes und dem Naturpark Nagelfuhkette macht Oberstaufen einen weiteren wichtigen Schritt in diese Richtung." So könne die Gemeinde den Bedürfnissen der Urlauber entgegenkommen und sich gleichzeitig fit für die Zukunft machen.
Wie in der Zukunft fühlt man sich auch, wenn man lautlos die Landstraße entlanggleitet. Und man merkt: Umweltschutz kann richtig Spaß machen. (bdt)