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Sauna: Dauerkarten 25 Prozent teurer

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Sauna: Dauerkarten 25 Prozent teurer

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    Marktoberdorf(rel). - Nach heftigen Protesten, einer Unterschriftensammlung und erbosten Leserbriefen hat sich Marktoberdorfer Stadtrat mehrheitlich darauf verständigt, wieder Halbjahres- und Jahreskarten für die Sauna im Hallenbad anzubieten. Allerdings steigt deren Preis um 25 Prozent, so dass künftig eine 'normale' Jahreskarte 380 Euro statt bisher 307 Euro kosten wird. Vor dieser Entscheidung (15:9 Stimmen) musste das Gremium jedoch seinen Beschluss vom Juli aufheben, die Halbjahres- und Jahreskarten durch Wertkarten (20 mal Sauna für je 6 Euro) zu ersetzen. Knapp drei Monate ist es her, dass der Stadtrat mehrheitlich die Einführung von Wertkarten und damit die Abschaffung von Halbjahres- und Jahreskarten beschloss. Dies trieb Inhaber von Dauerkarten auf die Barrikaden, schließlich bedeutete dies für Viel-Saunierer eine deftige Preiserhöhung. An die Proteste erinnerte auch Bürgermeister Werner Himmer in der Stadtratsitzung am Montag, machte aber auch darauf aufmerksam, dass Dauerkarteninhaber im Schnitt knapp 3 Euro für einen Saunabesuch zahlten, Einzelkarten-Löser dagegen durchschnittlich annähernd 8 Euro. Die Umstellung auf Wertkarten habe also durchaus ihren Grund. Himmer zeigte sich aber kompromissbereit: 'Wir könne diskutieren, ob und in welcher Form eine Modifizierung gewünscht ist.' Auch könne er sich eine 'Happy Hour' für Berufstätige vorstellen: 2,5 Stunden ab 19.30 Uhr für 4,50 Euro. Um es vorwegzunehmen: Es wird keine Sauna-'Happy Hour' geben, denn nur acht Räte konnten sich dafür erwärmen. Eines der Gegenargumente war, solche Angebote würden nur zur Komplizierung beitragen. Die Debatte 'Dauerkarten oder Wertkarten' wurde ungeachtet des 'heißen' Themas weitestgehend mit kühlem Kopf geführt. Vier Möglichkeiten standen zur Entscheidung an: Die Wertkarten-Entscheidung vom Juli 2004 beibehalten: Vor allem ein Wunsch der Freien Wähler 20 Prozent Aufschlag bei Halbjahres-/Jahreskarten sowie für Familien-Halbjahreskarten: Dieser Vorschlag kam von den Grünen 20 Prozent mehr für Halbjahres-/Jahreskarten, für Familien-Karten aber nur 10 Prozent Aufschlag: Dies wollte die SPD, die darüber hinaus noch für 50 Cent pro Sauna-Besuch von Dauerkartenbesitzern plädierte 25-prozentiger Preisaufschlag auf die Dauerkarten: Diesen Antrag stellte die CSU.

    'Wir halten die Abschaffung der Dauerkarten nach wie vor für einen Fehler', betonte Axel Maaß (Grüne) und warnte davor, treue Besucher zu verprellen. Also lautete seine Forderung: 'Jahreskarten- und Dauerkarten wieder einführen.' Markus Singer (CSU) zweifelte daran, dass eine Änderung des Preissystems auf die Defizitminimierung größeren Einfluss habe. Aber selbst bei einem Aufschlag von 25 Prozent seien die Preise für Dauerkarten 'immer noch sozialverträglich', machte auch er sich dafür stark, zu den früheren Angeboten, allerdings teurer, zurückzukehren. Wolfgang Schmid (FW) gab ihm zwar recht, dass mit Wertkarten die Finanzen nicht saniert werden könnten. Dennoch seien die Freien Wähler für die Änderung. Im übrigen seien 6 Euro pro Saunabesuch, 'konkurrenzlos günstig'. Wolfgang Hannig (SPD) sagte, wenn sich das Thema 'Dauerkarte oder Wertkarte' sich zur 'Glaubensfrage' entwickle, dann habe die SPD 'nichts dagegen', wenn man wieder zum früheren Angebot zurückkehre. Doch bat er darum, den zu hohen Preis der Familien-Tageskarte um 3 Euro auf 25 Euro zu senken. Diesem Wunsch kam das Gremium später einstimmig nach. Markus Singer warf manchen Wertkarten-Befürwortern und der Verwaltung vor, teilweise 'unsachlich' und 'populistisch' zu argumentieren. Sein Kollege Dr. Manfred Wilde kritisierte dagegen die 'Privilegien' der Dauerkarteninhaber. 20 Prozent Aufschlag seien zu niedrig, so seine Meinung. In der Abstimmung war die Mehrheit (15:9) dafür, den Wertkarten-Beschluss vom Juli aufzuheben. Keine Mehrheit fanden die Anträge der Grünen (Dauerkarten 20 Prozent teuer) und der SPD (plus 20 Prozent und 50 Cent pro Saunabesuch). Für den CSU-Vorschlag stimmten 15 Räte und damit die Mehrheit.

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