Kempten(buc). Auf der Themenliste stand's nicht, aber weil ZAK-Geschäftsführer Karl-Heinz Lumer schon mal im Umweltausschuss zugegen war, wollte es Stadträtin Erika Winkler (CSU) auch wissen: 'Viele Leute verbrennen ihren Müll daheim im Kachelofen. Wie schädlich ist das?' Die Antwort des Experten war unmißverständlich: 'Ganz extrem'. 'Hausmüll im heimischen Ofen zu verbrennen ist eine ganz große Sauerei', nahm Lumer kein Blatt vor den Mund. Leider sei dies aber noch immer nicht jedermann bekannt.
Untersuchungen, erklärt er, haben folgendes ergeben: Werden zum Beispiel Verpackungsstoffe im Kachelofen verbrannt, entsteht bei diesem einzigen Mal schon so viel Dioxin wie bei einem modernen Müllheizkraftwerk im ganzen Jahr. In Kempten, so Lumer, liege das Kraftwerk weit unter den gesetzlich erlaubten Schadstoff-Emissionen: 'Im Schnitt kommen wir gerade mal auf vier Prozent der vorgeschriebenen Höchstwerte'. Umso schlimmer sei es da, dass viele Bürger den heimischen Ofen noch zur Müllbeseitigung verwenden: 'Sie gefährden damit nicht nur die Umwelt, sondern auch ganz massiv ihre eigene Gesundheit'. Denn die in den Öfen erreichten Temperaturen von 500 bis 600 Grad seien für die Entstehung von Dioxin 'ideal', im Müllheizkraftwerk werde bei 950 Grad nicht nur heißer verbrannt, da sorgen auch Filter für eine minimale Schadstoff-Belastung. Stadt und ZAK wollen sich nun überlegen, wie man die Bevölkerung über die Gefahren des 'Schwarz Verbrennens' am besten aufklären könne. Lumer und OB Dr. Ulrich Netzer halten eine Info-Broschüre und Flyer für denkbar.