ZAK: 45 000 Behälter entsprechen nicht mehr EU-Norm Kempten/Oberallgäu (pa). Was hat der ZAK gegen runde Mülltonnen? Das fragen sich viele Bürger, nachdem sie erfahren haben, dass der Abfall-Zweckverband die Gefäße alle aus dem Verkehr ziehen will. Auch der Kemptener FDP-Stadtrat Ullrich Kremser fragt jetzt in einem Brief an den ZAK-Vorsitzenden Gebhard Kaiser nach dem Sinn der Tauschaktion und stellt fest: Vielen würde sicher die gestrichene Gebührensenkung sympathischer sein. Der Zweckverband will, wie bereits kurz berichtet, alle runden Restmülltonnen das sind die mit einem Fassungsvermögen von 35/50/70/110 Liter ausmustern. Im Verbandsgebiet sind das etwa 45 000 von insgesamt 80 000 Behältern. Das sei, sagt ZAK-Geschäftsleiter Christian Oberhaus, keine Geldverschwendung und auch keine Schikane, sondern nach dem EU-Recht unvermeidlich. Die sogenannte Lastenhandhabungs-Verordnung schreibt nämlich vor, dass Müllbehälter mit Rädern versehen sein müssen. Damit sie zum Fahrzeug gerollt und dort automatisch geleert werden können. Die runden Tonnen dagegen haben keine Räder und müssen von den Müllwerkern in die Schüttung ihres Fahrzeugs gehoben werden. Die Rundbehälter für den Restmüll sollen nach den Plänen des ZAK schrittweise im Lauf der nächsten beiden Jahre gegen normierte Vario-Tonnen ausgetauscht werden, wie sie für den Biomüll bereits Standard sind. Dabei handelt es sich um viereckige Behälter mit Rädern und einem Fassungsvermögen von 120 Litern, das sich durch einen Einsatz auf 80, 60 oder 40 Liter verkleinern läßt.
Obwohl Rundtonnen, so Oberhaus, schon seit einigen Jahren gar nicht mehr zugelassen würden, seien sie im Handel immer noch angeboten und aus Unwissenheit auch gekauft worden. Das habe bei der Anmeldung oft für Ärger gesorgt. Auch damit soll es bald vorbei sein. Denn künftig (vermutlich ab April 2001) muss nicht mehr der einzelne Bürger die Mülltonne beschaffen. Die wird dann vom ZAK gestellt. Kostenlos zwar nicht, denn über die Gebühren muss er sie dennoch bezahlen. Aber deutlich billiger, so Oberhaus: Denn während man für eine einzelne Tonne rund 120 Mark berappen müsse, zahle der ZAK dank Großabnahme nur etwa 25 Mark pro Stück. Und was passiert mit den ausrangierten Rundtonnen? Sollen sie, wie Kremser argwöhnt, nur den Müllberg erhöhen? Wer will, erwidert Oberhaus, könne sie behalten, denn sie seien Eigentum des Bürgers. Ansonsten würden die Plastikbehälter zu neuen Mülltonnen verarbeitet. Dass die zunächst in Aussicht gestellte Gebührensenkung vermutlich (endgültig entschieden ist darüber noch nicht) zum 1. Januar 2001 nicht kommen wird, hängt laut Oberhaus ebenfalls mit der Umstellung des Systems zusammen. Weil mehr als die Hälfte aller Tonnen ausgetauscht würden, sei schwer abzuschätzen, wie viele Bürger sich dabei für ein kleineres Volumen entscheiden. Und deshalb das Risiko groß, dass am Ende die