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Artikel: Ruhige Premiere in Neugablonz

25. Juli 2008 00:00 Uhr von Allgäuer Zeitung
mathias wild

Sicherheit Zwei Besucher bei der ersten Bürgersprechstunde von Polizei und Stadt

Neugablonz | avu | Lediglich zwei Bürger haben das Angebot der Polizei und der Stadt angenommen, bei einer Sprechstunde im Stadtteilbüro Neugablonz ihre Sorgen mitzuteilen, Hinweise oder Anregungen zum Thema Sicherheit zu geben. Als Gesprächspartner standen den Besuchern gestern Polizeichef Thomas Maier und Daniela Hiemer, die stellvertretende Leiterin der städtischen Abteilung Öffentliche Ordnung, zur Verfügung. Eine 75-jährige Frau habe von ihren Sorgen in bestimmten Gegenden von Neugablonz berichtet, so Maier. Konkrete negative Erfahrungen habe sie allerdings noch nicht gemacht. Ein Mann, der allerdings aus Kaufbeuren kam, habe berichtet, dass der Wagen seiner Tochter bereits zweimal von Vandalen beschädigt worden sei. Diese Vorfälle hätten sich aber ebenfalls in Kaufbeuren ereignet. Beide Besucher seien zudem übereinstimmend der Überzeugung, dass Neugablonz nicht mehr oder weniger Sicherheitsprobleme als Kaufbeuren habe, so Maier.

Dies deckt sich mit den statistischen Informationen der Stadt und der Polizei. Kaufbeuren insgesamt gilt zudem als eine der sichersten Städte in Bayern. Wie berichtet, hatte eine wissenschaftlich begleitete Umfrage der Stadt vor einiger Zeit in Neugablonz dennoch Hinweise auf eine relativ hohe Kriminalitätsangst gebracht. Im Juni fand eine öffentliche Diskussionsveranstaltung im gut besuchten Gablonzer Haus mit Vertretern der Stadt, der Polizei und Wissenschaftlern aus dem Bereich der Kriminalitätsprävention statt, bei der das Thema erörtert wurde. Auch dort das Ergebnis: Zwischen der tatsächlich festgestellten Kriminalität und dem Sicherheitsgefühl der Menschen klafft eine große Lücke.

Ein weiteres Ergebnis der Versammlung war die Einrichtung einer Bürgersprechstunde in Neugablonz zum Thema Sicherheit, die gestern im Stadtteilbüro Premiere hatte.

Wie Polizeiinspektionsleiter Maier nach der Sprechstunde berichtete, äußerte eine Besucherin Bedenken, nach denen die Veranstaltung im Gablonzer Haus das Thema Sicherheit "verharmlost" habe. Die Stadt wolle diesen Eindruck aber nicht aufkommen lassen und sich weiter mit den Ängsten mancher Bürger vor Straftaten und Vandalismus beschäftigen. Ordnungsdienste und die Männer der Sicherheitswacht seien auch künftig an den "Brennpunkten" unterwegs.

"Kriminalitätsangst beeinflusst die Lebensqualität und muss ernst genommen werden, um eine wirksame Kriminalitätsprävention leisten zu können", so der zuständige städtische Referatsleiter Dr. Gert Peter Strunk.

Wie angekündigt, soll die Bürgersprechstunde in regelmäßigen Abständen fortgesetzt werden. Zeitlich werde man bei der Terminierung, die noch nicht feststeht, auch auf die Bedürfnisse von berufstätigen Menschen eingehen, so Meier.