Weiler im Allgäu | bes | Der Westallgäuer Heimatverein hat eine neue Vereinsführung: Rudolph Trimbach steht an der Spitze des geschäftsführenden Vorstandes. Er tritt somit für die kommenden zwei Jahre die Nachfolge von Dr. Elmar Holzer an. Die Wahl wurde im Rahmen einer außerordentlichen Mitgliederversammlung vorgenommen und war notwendig, da der frühere Vorstand seine Ämter geschlossen niedergelegt hatte.
Hinter dem Heimatverein liegen turbulente Wochen: Ende März musste die Jahreshauptversammlung abgebrochen werden, nachdem es Diskussionen um den umstrittenen Verkauf von einigen hundert Zeichnung aus dem Depot zur Finanzierung des Kornhaus-Forums und der Dachsanierung des Heimatmuseums. Darunter befanden sich unter anderem Werke des Oberallgäuer Künstlers Johann Georg Grimm (1846-1887), informierte der später zum 3. Vorsitzenden gewählte Michael Götz die anwesenden Mitglieder in einem kurzen Rückblick.
Nur wenige Tage nach der abgebrochenen Jahreshauptversammlung trat die Vereinsführung zurück. Seitdem war der Westallgäuer Heimatverein führungslos. 'Die Front zwischen Mitgliedern und Vorstand war verhärtet', fasste Trimbach die Situation zusammen, zumal angesichts 'mangelnder Bereitschaft einiger Vorstandsmitglieder keine Klärung' der Situation möglich gewesen sei.
Uneinig waren sich die Mitglieder in der Beurteilung dieser Geschehnisse. Die Redebeiträge reichten von 'Krisenmanagement der schlechtesten Art - von beiden Seiten' über den Wunsch nach 'Schadensbegrenzung', Enttäuschung über die 'Treibjagd' gegen die alte Vorstandschaft bis hin zu Verärgerung über den Verkauf.
Bürgermeister Karl-Heinz Rudolph, der auch die Wahlleitung übernahm, versuchte sich als Schlichter. Es sei schade, dass viele offene Fragen nicht aufgearbeitet seien, doch der Verein dürfe sich nicht ins zwei Lager teilen, was möglicherweise Austritte zur Folge haben könnte. Mit 40:5 stimmten die Anwesenden dafür, den alten Vorstand vorläufig nicht zu entlasten. 'Wenn Klärung herbeigeführt ist, dann kann man dies das nächste Mal immer noch tun', so Götz.
Einstimmig wurde die neue Satzung angenommen, die die Arbeit der Vereinsführung für die Mitglieder transparenter machen soll.