Ruderatshofen | vit | Ziel der Mehrheit im Ruderatshofener Gemeinderat ist es, sich mit der Firma Hubert Schmid auf einen Rahmen für die Bebauung 'Am Fürgen' bei Immenhofen zu einigen und so einen langen Rechtsstreit zu vermeiden. Ansonsten würden sich Bauprojekte möglicherweise Jahre verzögert. Dies ist Ergebnis einer nichtöffentlichen Sitzung, die von lautstarken Protesten begleitet war.
Näher will sich Bürgermeister Johann Stich nicht äußern. Dass die Sitzung nichtöffentlich war, sei mit dem Landratsamt abgestimmt gewesen. Denn es ging um Vertragsangelegenheiten und einen Rechtsstreit mit einer Privatfirma. Ehe ein Vertrag abgeschlossen werde, werde noch weiter verhandelt, erklärt Stich. Wichtig sei ihm, so die Voraussetzung dafür zu schaffen, dass bei Immenhofen neue Arbeitsplätze entstehen können. Hubert Schmid verfügt über 45 000 Quadratmeter, 42 000 gehören der Gemeinde.
Die Lärmkulisse während der Sitzung fand Stich erträglich. Er stellte es den Ratsmitgliedern Hubert Schmölz und Ernst Höbel aber frei, die Sitzung zu verlassen, weil diesen der Lärm zu groß war. Die Demonstration sei nicht angemeldet gewesen. Als er selbst die Sitzung verließ, sei niemand mit Fragen auf ihn zugekommen.
Er gebe nichts Neues, erklärt der Bauunternehmer Hubert Schmid: 'Wie soll ich ein konkretes Bauvorhaben nennen, wenn ich noch nicht einmal weiß, was ich dort bauen darf,' so Schmid. Nachdem er das Gelände als Industrieflächen erworben hatte, wollte er dort 2006 eine Sortieranlage für Gewerbemüll errichten. Diese steht - wegen der vom Gemeinderat erlassenen Veränderungssperre - nun in Pforzen. Nach wie vor sei er an einer außergerichtlichen Einigung interessiert. Ehe ein Projekt am Fürgen angepackt werde, müsse man den Rahmen klären. Er plane keine Tierkörperbeseitigungsanlage, kein Kraftwerk, keine Müllverbrennung oder Kompostierund und auch nicht die Aufbereitung von Schwermetallen, so Schmid zu Gerüchten.
Während Infos der Gemeinde auf sich warten lassen, plant die Bürgerinitiative für 1. Juni eine Versammlung. Dort nimmt ein Rechtsanwalt zu dem Vorhaben Stellung.